Gründüngung

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Gründüngung

Autor: Ralf Gutzki

Stand: 01.03.2001
Die Gründüngung ist eine alte Methode zur Bodenverbesserung, die ursprünglich aus dem Ackerbau stammt.
Dies Art der Düngung bietet viele Vorteile:

Unerwünschte Wildkräuter werden unterdrückt.
Die Wurzeln der Pflanzen lockern und durchlüften den Boden.
Mäht man die Pflanzen ab, entsteht wertvolles Material zum Mulchen oder Kompostieren.
Einige Pflanzen (die Leguminosen) sind in der Lage Stickstoff aus der Luft zu fixieren und so den Boden zu bereichern.

Gründüngung begrünt kahle Flächen (wichtig, wenn man in einen Neubau gezogen ist und eine Gartenwüste vorfindet!)
Der Boden wird durch Bodenorganismen belebt, die Pflanzenreste verarbeiten.
Die Wasserspeicherung im Boden wird verbessert, weil die Wurzeln der Pflanzen ihn gut durchwurzeln (auch die Krümelstruktur wird dadurch verbessert !)
Einige Pflanzen können hartnäckige Bodenkrankheiten und -schädlinge bekämpfen (z.B. Tagetes gegen Nematoden)
In Hanglagen kann der Bodenabspülung (Erosion) entgegengewirkt werden.
Alle Schmetterlingsblütler (Leguminosen: z.B. Bohnen-, Erbsen-, Wicken- und Kleearten) können im Unterschied zu den meisten anderen Pflanzenarten mit Hilfe der sogenannten Knöllchenbakterien (Rhizobiumarten) Stickstoff aus der Bodenluft (sie enthält 78% Stickstoff) gewinnen. Die Bakterien bilden dabei Symbiosen mit den Wurzeln dieser Pflanzen. Der Stickstoff wird in den Knöllchen gespeichert, weshalb der Name Knöllchenbakterien entstand.
Die abgestorbenen Pflanzen versorgt den Boden dann mit organisch gebundenem Stickstoff.
Die Leguminosen müßen dafür eine gewisse Zeit dort heranwachsen bevor sie abgemäht werden (6-15 Wochen).
Wurden schon vorher dort Leguminosen angebaut sind auch schon Knöllchenbakterien im Boden
die dann auch mehr Stickstoff binden können. Dabei hat sich herrausgestellt das jede Art ihre eigenen Knöllchenbakterien braucht. Man unterscheidet mehrere Rhizobiumarten, die jeweils für bestimmte Pflanzengattungen spezifisch sind (z.B. Erbsengruppe, Kleegruppe, Lupinengruppe, Medicagogruppe, Phaseolusbohnengruppe, Sojagruppe) .
Wer seinen Boden also speziell mit Stickstoff anreichern möchte, sollte dafür auf Leguminosenarten zurückgreifen.
Als Gründung (speziell Leguminosen) empfiehlt sich:

Sommerwicke (Vicia sativa)
Gelbe Lupine (Lupinus luteus)
Blaue Lupine (Lupinus angustifolius)
Weiße Lupine (Lupinus albus)
Luzerne (Alfalfa)
Persischer Klee (Trifolium resupinatum)
Inkarnatklee
Weißklee
Bockshornklee
Weitere Arten, die sich zur Gründüngung eignen sind:
Ölrettich (Raphanus sativus) (Kreutzblüter)
Gelbsenf (Sinapis alba) (Kreutzblüter)
Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia)–> lockt Bienen und Hummeln an !
Studentenblume (Tagetes)
Ringelblume (Calendula officinalis)
Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
Hafer (Avena sativa)
Spinat (Spinacia oleracea)
Feldsalat (Valerianella locusta)
Winterraps (Brassica napus var. napus) (Kreutzblüter)
Winterroggen (Secale cereale)
Vorsicht Kreutzblüter: Nicht dort aussäen, wo später Kohl gepflanzt werden soll ! Aufgrund der Kreuzblütler haben sich im Boden zahlreiche Krankheitserreger angesiedelt (Kohlhernie und Nematoden). Ausnahmen: Die Ölrettichsorte ‘Nemex’ sowie die Senfsorte ‘Maxi’können im Boden befindliche Nematoden sogar dezimieren. Eine ähnliche Gesundungswirkung haben Gräserarten, Tagetes (Saat von Mai bis August) sowie Ringelblumen