Kompost – Kompostierungssysteme

Wie wird organisches Material zu humoser Erde umgesetzt?

    Fünf wesentliche Möglichkeiten bestehen:

  • FlächenkompostierungDie organischen Stoffe werden im Freiland ausgebracht.
    – flächig und gleichmäßig in z.B. Staudenrabatten
    – zur Geländemodellierung, z.B. Einebnung von Unebenheiten oder langsamer Aufbau von Hügeln etc.Insbesondere bei der Anwendung bei der Pflege von Grünflächen ist die Flächenkompostierung so rationell wie keine andere Methode: Keinerlei Entsorgungskosten und minimale Transportwege. Die herausgepflegten Pflanzen werden um die zu erhaltendenden Stauden usw. gelegt und bilden so gleichzeitig eine Mulchschicht.

    Ein ähnliches Arbeitsprinzip stellt der Totholzhaufen bzw. die Totholzhecke für den Gehölzschnitt dar. Sehr effektive Methoden mit sehr guter Ökobilanz. Permakulturelle Ansätze für Garten und Landschaft beinhalten i.d.R. diese Elemente.
    Flächenkompostierung erfordert manchmal etwas Einfühlungsvermögen: Beachten Sie die Wuchshöhe Ihrer Pflanzen. Ich kenne Beispiel von Abmulchungen, die durch ihre Dicke die betroffenen Stauden erstickten.
  • KomposthaufenDie Umsetzung der organischen Masse in der klassischen Kompostwirtschaft dauert 2-3 Jahre. Es werden 2-3 Kompostbehälter aus unbehandeltem Holz benötigt. Jedes Jahr wird der angefallene Kompost gesiebt und einen Behälter weitergereicht. Nach zwei bis drei Jahren erhält man dann den gebrauchfähigen Kompost.Standort: Halbschatten (- Schatten)
    Bepflanzung: Zumindest der zweite (und ggf. der dritte) Behälter kann bepflanzt werden mit nährstoffliebenden Pflanzen. Klassisch auf bzw. neben Komposthaufen wären beispielsweise Rhababer und Zucchini. Bei der Neuanlage von Komposthaufen kann z.B. Beerenobst neben die Behälter gepflanzt werden. Diese profitieren von der Düngewirkung und der Belebung des Bodenlebens und haben höhere Erträge. Gleichzeitig ist so die Verschattung der Kompostbehälter gewährleistet.
    Pflege: Bei großer Hitze sollte der Komposthaufen gewässert werden, um die biologischen Prozesse im Haufen in Gang zu halten.
  • SchnellkomposterUmsetzung der organischen Masse binnen eines Jahres in Kunststoffkompostern.
  • KomposttoilettenKomplette Komposttoiletten sind relativ teuer. Es ist zu prüfen, ob der Eintrag wirklich so hoch ist, daß andere Methoden (z.B. Strohballen…) nicht mehr funktionieren.
  • KompostieranlagenWegen der weiten Transportwege sollten diese Anlagen auf dem Land die Ausnahme sein, für städtische Wohngebiete macht die Anlieferung organischer Stoffe einen begrenzten Sinn. Problematik bleibt der Transport sowie die (un-)hygienische Seite der Bio-Tonnen und ähnlicher Systeme.

Zubehör

Kompostkästen gibt es in vielen Märkten für Baustoffe und bei vielen Holzhändlern zum Teil sehr preiswert zu kaufen. Dabei handelt es sich aber meist um kesseldruckimprägniertes (KDI-)Holz, das nach Möglichkeit in unseren Gärten keine Verwendung finden sollte. Also: Bauholz kaufen und selber den Kompostkasten. Dazu eignet sich (bei mittlerer Haltbarkeit) z.B. das gut marktverfügbare Lärchenholz.

Welche Stoffe darf ich kompostieren?