Alte Apfelsorten wie der Adersleber Calvill (Kalvill) werden in den (Obst)baumschulen meist in vergleichsweise geringer Stückzahl produziert.
Dabei kommen oftmals die langlebigen Sämlingsunterlagen zum Einsatz, da diese Sorten vom Erwerbsobstbau (einige 'Biobetriebe' u.ä. einmal ausgenommen)so gut wie nicht genutzt werden. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts waren Hochstämme (Kronenansatz ca. 180 cm) und Halbstämme (Kronenansatz ca. 130 cm) auf (Sorten-)Sämlingsunterlagen die Regel im deutschen Obstbau. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden systematischere Sichtungen von vegetativ vermehrten Typenunterlagen durchgeführt. Einzelne dieser Formen sind bis ins 16. Jahrhundert (Spalierobstbau Frankreich) zurückzuverfolgen.
1949 wurde die Abkürzung EM (East Melling) für Typenunterlagen in M (von Malus = Apfel) unbenannt. Eine der meistverwendeten Unterlagen wurde in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde M9. Sie ist recht anspruchsvoll, was den Boden betrifft, kurzlebig (25 Jahre?) und braucht lebenslange Absicherung mit Baumpfahl/-pfählen. M 9 geht schnell in den Ertrag und bleibt relativ klein. Für z.B. magere und/oder trockene Böden eine eher problematische Unterlage, wenn nicht entsprechende bodenverbessernde Massnahmen durchgeführt werden. Geeigneter wären u.U. M7 (schwachwachsend) oder M11 (starkwachsend). Beide haben recht gute Toleranz gegenüber Trockenheit, letzterer auch bei mageren Böden.
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