Autor: Andreas Regner
Aus Natursteinen lassen sich vielfältigste Spiel- und Erlebnismöglichkeiten für Kinder schaffen.
Nachfolgend sind zwei sehr verschiedene Bauweisen aus bearbeitetem und unbearbeitetem Naturstein fotografisch dokumentiert und erläutert.
Hier eine einfache Sitzgelegenheit, die auch zum Balancieren einlädt. Kindertagesstätte der Ev. Kirche in Krummesse (bei Lübeck, Schleswig-Holstein). Die Aufnahme entstand während der Bauphase.
Dieser Spielbereich ist Teil des Bauhofes der Kinder: In ihm werden lose Spielmaterialien wie Natur- und Werksteine, Holzstücke und anderes mehr gesammelt. Sie dienen als Baustofflager für die Bauaktionen der Kinder auf dem Gelände. Hier fehlt auch ein kleiner Tisch nicht, der zum Beispiel dem Bearbeiten von Werkstücken dienen kann. Die Marmortischplatte ist nur lose aufgesetzt, was voraussetzt, dass es keinen hohen Zerstörungsdruck von Älteren gibt.
Im Vordergrund noch zu sehen die Natursteinplatte, die eine Brücke über einen kleinen Wasser(spiel)graben ist.
Verwendet wurden Steine, die in den meisten Kirchengemeinden in den Steinschredder wandern: Auf jedem Friedhof fallen Natursteine an, die oftmals entsorgt werden. Meist werden sie dann in Recyclinghöfen zerkleinert und finden als Wegebaukörnung Wiederverwendung.
Begründet wird die Entsorgung teils mit dem Respekt vor den Toten, die eine Wiederverwendung von Grabsteinen und deren Unterkonstruktionen verbiete. Der oben geschilderte Ablauf zeigt deutlich, dass auch bei einer Entsorgung durchaus eine Wiederverwendung stattfindet.
Ganz anders die Konzeption des Sitzrundes auf einem Hügel in etwa 1 Meter Höhe. Dieser Platz kann auch gut für einen Mittagskreis o.ä. benutzt werden. Die grossen Feldsteine dienen als Sitzgelegenheit und Tisch in einem. Auch können sie Anlehnung bieten. Ein offener Raum, der sowohl der Ruhe als auch für Aktivitäten Platz gibt. Eingefügt wurden auch grössere Stammabschnitte eines Laubbaumes.
Gefüllt wurde das Steinrund mit gewaschenem Kies. Überwiegend wurde in der Konzeption für diesen Kindergarten auf diesen Baustoff verzichtet. Zum Einsatz kam er noch beim oben beschriebenen Kinderbauhof. Insofern bietet er auch einen relativ trockenen Sandspielbereich mit nur sehr geringem Lehmanteil. Ansonsten wurde ausschliesslich Sand mit höheren Lehmanteilen verbaut. Dieser bietet für die Kinder wesentlich mehr Spiel- und Erlebnismöglichkeiten. Beispielsweise ist er formbar. Bei gewaschenen Kies gelingt dies nur im feuchten Zustand.Bild 3 zeigt einen grösseren Spielhügel mit Feldsteintreppe und einem weiteren Sitzrund für Morgenkreise und derartige Gruppenaktivitäten. Alle Aufnahmen entstanden während der Bauphase vor einigen Jahren.