Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte Pressemitteilung des BUND Schleswig-Holstein dokumentiert.
Von der jetzt durch die SH-Landesregierung genehmigten Ablagerung von weiteren 8 Millionen Tonnen Hamburger Hafenschlick befürchten die BUND Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein „erhebliche negative
Auswirkungen auf die Meeresumwelt“.
„Die Urlauber an der Nordseeküste müssen schon heute durch aufgeschwemmten Schlick waten, der wahrscheinlich durch die Elbvertiefung verursacht wurde. Da genehmigt das Kabinett klammheimlich die Verklappung von 8 Millionen
Tonnen Hafenschlick, ohne vorher ein geregeltes Verfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit durchführen.“, kritisiert die Landesvorsitzende des BUND Schleswig-Holstein, Sybille Macht-Baumgarten.
Aus Sicht des BUND muss auch das Bundesamt für Naturschutz und das
Umweltbundesamt eingeschaltet werden. Dies ist insbesondere durch die Lage
der Verklapungsstelle begründet. Die Tonne E 3 liegt nachweislich in einem
bedeutenden Rast- und Nahrungsgebiet für Seevögel, befindet sich direkt an
der Grenze zu einer Important Bird Area (IBA) und weniger als 10 km von
einem FFH-Schutzgebiet entfernt. Das zu verklappende Material ist belastet
und somit eine Schadstoffanreicherung in der Nahrungskette mit Schäden für
die Organismen (Benthosfauna, Fische, usw.) sehr wahrscheinlich. Es gibt
bekanntermaßen deutliche Schwankungen im Schadstoffgehalt der Sedimente,
Richtwertüberschreitungen im aktuellen Baggergut sind wahrscheinlich. So
liegen für DDT und Metabolite sowie für Chlorbenzole die gemittelten
Messwerte des Hafenschlicks zum Teil deutlich über den Richtwerten der
BLABAK (Bund-Länder-Arbeitskreis Baggergut Küste).
Hamburg hatte in 2005 die Verklappung von insgesamt 4,5 Mio m³ Sediment bis
Ende 2008 bei Tonne E 3 beantragt, dieses Kontingent war bereits Ende 2007 ausgeschöpft.
„Die Unterhaltungsbaggerung im Hamburger Hafen steht mit dem Rücken an der
Wand, nun soll erneut belastetes Material in der Nordsee verklappt werden.
Da die nächste Elbvertiefung die Baggermengen nochmals erhöhen wird, ist
kein Ende dieser kostenspieligen und ökologisch problematischen Transporte
abzusehen.“, stellt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg
fest.