Nachfolgend wird eine geringfügig veränderte und gekürzte Pressemitteilung des BUND dokumentiert.
Berlin: Zur im Vorfeld der Grünen Woche gemachten Ankündigung von EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel, für Milch und Milchprodukte wieder Exportsubventionen einführen zu wollen, erklärte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„Die Subventionierung von Milchexporten zerstört lokale Märkte in Entwicklungs- und Schwellenländern und somit lebensnotwendige Einkommensquellen der dortigen Landbevölkerung. Das Geld der europäischen Steuerzahler darf nicht zur Verschärfung der Armut und des Hungers in der Welt beitragen. Deshalb muss die EU-Kommission die Exportsubventionen für Milch und ebenso jene für Fleisch umgehend und dauerhaft abschaffen.“
Eine fehlgeleitete Subventionierung bedrohe nicht nur international, sondern auch in Europa die Existenz bäuerlicher Betriebe. Denn von den Exportsubventionen profitierten in erster Linie einige wenige Großkonzerne, die durch ihre Marktmacht die Preise unter die Erzeugerkosten drücken würden. In diesem Wettbewerb um möglichst niedrige Preise könnten kleinere und mittelständische Bauernhöfe jedoch nicht mithalten.
Weiger: „Die meisten europäischen Bauern haben durch die Exportorientierung der Agrarpolitik nur Nachteile. Das niedrige Preisniveau auf dem Weltmarkt bedroht die Existenz ihrer Höfe. So liegt etwa der Weltmarktpreis von Milch bei rund 20 Cent pro Liter. Bauern in der EU benötigen jedoch mindestens 40 Cent zur Deckung ihrer Produktionskosten.“
Der BUND forderte die EU-Kommission auf, sämtliche Agrarsubventionen an strenge Umwelt- und Naturschutzstandards sowie an soziale Kriterien zu binden. Von der derzeitigen Vergabe der EU-Gelder profitierten in erster Line Großbetriebe, die sowohl für Produktion, Verarbeitung und Export dreimal hintereinander Zuschüsse erhielten.