Nachfolgend wird eine geringfügig veränderte und gekürzte Pressemitteilung des BUND dokumentiert.
Berlin: Drei Monate vor der Maissaussaat haben deutsche Landwirte dem Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 3700 Hektar Anbauflächen für gentechnisch veränderten Mais gemeldet. Das sind 800 Hektar weniger als im Vorjahr.
Dazu erklärt Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„Der Rückgang bei den gemeldeten Anbauflächen für den Genmais Mon 810 zeigt, dass es in Deutschland keinen Markt für gentechnisch verändertes Saatgut gibt. Nur wenige landwirtschaftliche Betriebe bauen den umstrittenen Genmais überhaupt an. In fünf europäischen Ländern, darunter Österreich, Frankreich und Polen, ist Mon 810 bereits verboten, weil das in die Gentech-Pflanze eingebaute Insektizid auch nützliche Insekten, wie Schmetterlinge, gefährdet. Wir fordern Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf, endlich ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt und Verbrauchern gerecht zu werden und sich für ein Verbot von Mon 810 einzusetzen.“
2008 wurden bis Mitte Februar 4500 Hektar Genmaisfläche zum Anbau angemeldet, tatsächlich angebaut wurden nur 3173 Hektar. Das entsprach einem Genmais-Anteil von gerade mal 0,15 Prozent an der gesamten Maisfläche in Deutschland mit einer Größe von insgesamt rund zwei Millionen Hektar.
„Die meisten Bauern wissen, dass sie durch die marktbeherrschende Stellung der großen Gentech-Konzerne Monsanto, Pioneer und Kleinwanzlebener Saatzucht AG (KWS) in eine unnötige Abhängigkeit geraten, die ihnen teuer zu stehen kommen kann. Denn das gentechnisch veränderte Saatgut ist unter Patentschutz und muss deshalb jedes Jahr neu erworben werden. Die Praxis zeigt, dass versierte Landwirte den Schädling Maiszünsler auch ohne Gentechnik abwehren können.“