Nachfolgend wird eine geringfügig veränderte und gekürzte Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz BMELV dokumentiert.
Die Wälder haben sich 2008 deutschlandweit über alle Baumarten hinweg betrachtet, kaum verändert: Der Flächenanteil der Bäume mit sichtbaren Nadel- oder Blattverlusten der Baumkrone (mittlere Kronenverlichtungen) hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 20,4 Prozent verringert. Die Buche hat sich deutlich erholt.
Gegenüber dem Vorjahr 2007 hat sich der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen bei dieser Baumart um neun Prozentpunkte auf knapp ein Drittel verringert. Sorgenkind bleibt die Eiche, bei der jetzt über die Hälfte der Bäume eine deutliche Kronenverlichtung von mehr als ein Viertel zeigt.
Wie haben sich die wichtigsten Baumarten entwickelt?
Fichte
Bei der Fichte beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen 30 Prozent (2007: 28 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung blieb gegenüber dem Vorjahr mit 20,8 Prozent unverändert.
Kiefer
Die Kiefer zeigt einen Anteil deutlicher Kronenverlichtungen von 18 Prozent (2007: 13 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung ist von 17,8 Prozent auf 18,9 Prozent angestiegen.
Buche
Die Buche hat sich deutlich erholt. Der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen ist auf 30 Prozent gesunken (2007: 39 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung hat sich von 25,6 Prozent auf 22,0 Prozent verringert. Begünstigt wurde die Erholung dadurch, dass die Bäume dieses Jahr nur wenig Bucheckern trugen.
Eiche
Bei der Eiche hat der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen weiter zugenommen auf 52 Prozent (2007: 49 Prozent). Dies ist ein neuer Höchststand. Der schlechte Kronenzustand der Eichen spiegelt sich auch in der mittleren Kronenverlichtung von 28,3 Prozent wider. Die Eiche bleibt damit trotz Rückgangs des im letzten Jahr festgestellten starken Insektenbefalls die mit Abstand am stärksten von Kronenverlichtungen betroffene Baumart.
Boden schützen: Kalk einsetzen
Trotz Fortschritten bei der Luftreinhaltung sieht das BMELV weiterhin Handlungsbedarf bei der weiteren Minderung der Stickstoffeinträge. Das BMELV appelliert an die Waldbesitzer, auch wieder vermehrt die von den durch Bund und Länder geschaffenen Fördermöglichkeiten zur Bodenschutzkalkung zu nutzen. Die stabilisierende Wirkung der Bodenschutzkalkung bei von Versauerung betroffenen Waldstandorten ist erwiesen. Zudem sollte sich die Forstwirtschaft durch die Fortsetzung des Aufbaus standortgerechter naturnaher Mischwälder gegen künftige Belastungen der Wälder wappnen. Denn der Klimawandel stellt auch die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Höhere Temperaturen, geänderte Niederschlagsverhältnisse, ein vermehrtes Auftreten von Witterungsextremen können die Anpassungsfähigkeit der Wälder überfordern.
Fortsetzen will die Bundesregierung denn auch ihr Engagement in der Klimapolitik. Sie verfolgt in der nationalen Klimapolitik und in den internationalen Verhandlungen für eine Nachfolgeregelung zum Kyotoprotokoll ehrgeizige Klimaschutzziele. Hierzu gehört ein besserer Schutz der Wälder weltweit, denn Wälder tragen durch die Aufnahme und Speicherung von Kohlenstoff zur Minderung des Treibhauseffekts bei. Nachhaltige Forstwirtschaft leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie natürliche Kohlenstoffspeicher bewahrt, die Funktion des Waldes als Kohlenstoffsenke aufrecht erhält und den nachwachsenden Rohstoff und Energieträger Holz bereitstellt. Der Ersatz fossiler Rohstoffe und Energieträger durch Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft trägt zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen bei.
Die vollständigen Ergebnisse zum Herunterladen:
Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2008.
Entwicklung der Schadstufenanteile in Deutschland
Die Situation in den Bundesländern
Die Länder haben ihre Zusammenfassungen der Waldzustandsberichte dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur Verfügung gestellt.