Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des NABU Niedersachsen dokumentiert.
Erdgaskavernenprojekt Jemgum
Soleeinleitung bei Rysum beeinträchtigt die Ems – Genaue Beobachtung notwendig!
Anlässlich der Erörterung am 11. März 2009 zum Planverfahren Soleeinleitung in die Ems bei Rysum im Zusammenhang mit dem Erdgaskavernenspeicherprojekt Jemgum stellt der NABU Niedersachsen fest, dass die Einleitung von Sole in jedem Fall ein erheblicher Eingriff in die Umwelt darstellt.
Die Entscheidung, von einer Soleeinleitung im Süßwasserbereich der Ems abzusehen, wird vom NABU begrüßt. Aufgrund der vorliegenden Gutachten zeichnet sich eine wesentlich geringere Auswirkung auf das Ökosystem im Bereich Rysum ab.
„Wir bezweifeln allerdings die Voraussagefähigkeit der Strömungs- und Umweltverhältnisse in der notwendigen umfassenden Weise“, erklärte der NABU. Beim Ems-Dollart-Bereich handelt es sich um ein außerordentlich dynamisches Gewässersystem, dass sowohl der Tide als auch den Strömungen des Emsästuars unterliegt, und darüber hinaus wird zur Zeit als auch zukünftig aufgrund wirtschaftlicher Nutzungen in seine Struktur eingegriffen.
Der NABU sieht die Notwendigkeit intensive Kontrollen durchzuführen, um zeitnah
einschreiten zu können, falls die realen Messwerte von den Modellberechnungen abweichen. Hierzu müssen sowohl Handlungskonzepte als auch Zuständig- und Verantwortlichkeiten eindeutig benannt werden. Die notwendigen technischen Vorgaben zur Steuerung der Soleeinleitung und evtl. Rückhaltung müssen kurzfristig effektiv einsetzbar sein.
Eine besonders genaue Beobachtung muss dabei dem beschriebenen intensiven Auswirkungsbereich von einem Hektar um die Einleitungsstelle gelten. Immerhin wird für diesen Bereich eine erhebliche Beeinträchtigung auch durch die Gutachter eingeräumt. Hier muss durch ein langfristiges, aussagekräftiges Beobachtungssystem überprüft werden, in welches reale Mischungsverhältnis die Sole außerhalb dieses Bereichs versetzt wird und durch welche Strömungsverhältnisse es zu Verlangsamung der Vermischung kommt. Insbesondere in Staufallsituationen sowie bei weiteren Veränderungen der Fahrrinne der Aussenems oder Verklappungen muss eine derartige Überprüfung erfolgen. Eine Darstellung der Messwerte im Internet, so dass sie für jedermann einsehbar sind, sollte nach Auffassung des NABU angestrebt werden.
„Sollte es nicht möglich sein, definitiv zu versichern, dass bei einer unerwartet auftretenden geringen Vermischung, die zu einem übermäßigen Anstieg der Solekonzentration führen kann, durch ein sofortiges Gegensteuern die weitere Einleitung unterbunden werden kann, muss die Einleitung weiter seewärts erfolgen“, erklärte der NABU abschließend.
Stellungnahme des NABU Niedersachsen zur Soleeinleitung bei Rysum