Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des WWF dokumentiert.
WWF zeigt sich enttäuscht vom Ausgang des Weltwasserforums.
Gastgeberland Türkei für mangelnde Dialogbereitschaft kritisiert.
„Die offizielle Abschlussdeklaration des Weltwasserforums ist größtenteils eine Ansammlung von unverbindlichen Plattitüden und nicht der dringend notwendige Aktionsplan“, kritisiert Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF Deutschland. „Was wir angesichts einer drohenden globalen Wasserkrise brauchen, sind konkrete Gegenmaßnahmen und ambitionierte Ziele – und keine wachsweichen Versprechungen.“ Die Umweltstiftung WWF kritisiert, dass sich in der Abschlussdeklaration weder eine Erklärung zum Menschrecht auf Wasser, noch auf die Sicherung des Wasserzugangs für die Natur findet. „Wer die Wasserkrise effektiv bekämpfen will, der muss die entsprechenden Ökosysteme wie Flüsse und See, Auen und Moore schützen“, sagt Martin Geiger.
In der Kritik steht auch das Gastgeberland Türkei. Die Hoffnungen, dass sich die Türkei durch das Istanbuler Forum zu einem modernen Wassermanagement bekennen würde, haben sich nicht erfüllt. Überschattet wurde das Forum von Festnahmen und Polizeieinsätzen gegen Demonstranten zu Beginn der Veranstaltung. „Der türkische Staat hätte gut daran getan, mit den Demonstranten über ihre Anliegen zu sprechen, anstatt sie zu verhaften oder des Landes zu verweisen“, kritisiert WWF-Experte Geiger.
Einziger positiver Aspekt des vergangenen Weltwasserforums sei, dass sich Nationen, vor allem in Westafrika und dem Nahen Osten, schrittweise zur endgültigen Ratifizierung der Internationale UN-Konvention zu einem grenzübergreifenden Management von Trinkwasservorkommen bekennen würden. „Unsere Hoffnung ist, dass die fehlenden 19 Unterschriften, die für das in Kraft treten des Abkommens notwendig sind, in naher Zukunft geleistet werden“, sagt Martin Geiger. Nur so könnten in Zukunft Konflikte um das „blaue Gold“ geschlichtet und gelöst werden. Die UN-Konvention dient als Rahmen für die Bewirtschaftung grenzüberschreitender Süßwasservorkommen, wie etwa Flüsse, Seen oder unterirdische Wasserreservoire, die sich im Hoheitsgebiet mehrerer Staaten befinden. Deutschland, lobt der WWF, hat das Abkommen bereits unterschrieben.