Nachfolgend wird eine geringfügig veränderte und gekürzte Pressemitteilung der AbL e.V. dokumentiert.
Ein notwendiger Schritt für die gentechnikfreie Landwirtschaft
AbL fordert Ausweisung gentechnikfreier Regionen in Deutschland
„Nachdem fünf EU-Länder den Anbau von MON 810 Mais verboten haben, hat nach langem Zaudern nun endlich auch die Bundesregierung diesen Schritt getan. Die Entscheidung war längst überfällig, die Aussaatsaison hat in einigen Regionen Deutschlands bereits begonnen. Trotzdem gratulieren wir Frau Aigner, dass sie zuletzt doch den Mut hatte, den Gentechnikmais zu verbieten. Sicherlich spielen dabei auch die nahenden Wahlen für das Europaparlament und den Bundestag eine Rolle. Der Druck der Bauern und Bäuerinnen, die bereits 187 gentechnikfreie Regionen in Deutschland ausgerufen haben, ist zu einem agrarpolitischen Faktor geworden. Auch den Bauern und Bäuerinnen ist daher ausdrücklich zu gratulieren“, bemerkt Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).
„Nicht umsonst spricht die CSU mittlerweile davon, ganz Bayern zu einer gentechnikfreien Region machen zu wollen. Doch dafür ist dieses Genmais-Verbot ein wichtiger, notwendiger Schritt, aber eben noch nicht hinreichend für die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft. Dabei lässt die EU Gesetzgebung die Ausweisung gentechnikfreier Regionen als Koexistenzmaßnahme ganz klar zu. Die österreichischen Bundesländer machen es längst vor, wie man damit die gentechnikfreie Landwirtschaft sichern kann. Wir fordern Frau Aigner und Ministerpräsident Horst Seehofer auf: Nicht nur reden, sondern handeln!“, so Graefe zu Baringdorf.
„Gentechnikfreiheit ist ein wichtiger Standortfaktor – für die Landwirtschaft, für den Naturschutz und auch für die Imkerei“, so Graefe zu Baringdorf. „Pollen und Bienen lassen sich nicht vorschreiben, wohin sie fliegen. Imkerei und Landwirtschaft sind aber darauf angewiesen, dass sie wirksam vor der Kontamination mit Gentechnik geschützt werden, um ihre Märkte zu sichern, denn die Verbraucherinnen und Verbraucher verlangen gentechnikfreie Lebensmittel. Deshalb ist auch ökonomisch notwendig, dass Ministerin Aigner sich unmissverständlich dafür einsetzt, dass in Deutschland auch langfristig eine gentechnikfreie Landwirtschaft möglich bleibt“, so der AbL-Vorsitzende abschließend.