Nachfolgend wird eine geringfügig veränderter und gekürzter Veranstaltungshinweis des Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN) dokumentiert.
25. April 2009: Weltmalariatag
Der Weltmalariatag am 25. April 2009 sollte Anlass sein, die Weichen zur Bekämpfung der verheerenden Krankheit Malaria, an der weltweit jährlich eine Millionen Menschen sterben, neu zu stellen. Die Anopheles-Mücken, die den Malariererreger übertragen, wurden bislang fast ausschließlich mit chemischen Mitteln bekämpft. Bestandteil dieser chemisch dominierten Strategie war vielfach auch der Einsatz von DDT, einem Insektenvernichtungsmittel, das zu der Gruppe der persistenten organischen Schadstoffe gehört und der internationalen Stockholmer Konvention zufolge weltweit beseitigt werden muss.
DDT und einige andere Pestizide werden in der Malariabekämpfung auf die Wände von Innenräumen gesprüht, also dort, wo sich Menschen viele Stunden aufhalten. Untersuchungen in Regionen, wo DDT eingesetzt wird, geben Anlass zur Sorge, da DDT zu Langzeitschäden führen kann. Hierzu zählen zum Beispiel die Verweiblichung männlicher Embryonen, Penis-Abnormalitäten oder die Veränderung der Form und Anzahl von Spermien, aber auch die Verkürzung der Stillzeit.
Neben den gesundheitlichen Bedenken, die vor allem mit dem Einsatz von DDT in Innenräumen verbunden sind, bereiten auch Resistenzen der Mücken gegen die in der Malariabekämpfung verwendeten Pestizide Sorgen. Vielfach wurden Mücken unempfindlich gegenüber den eingesetzten Giften und sie haben zum Teil auch ihr Verhalten geändert.
„Das Umweltmanagement“, so Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany, „spielte bisher in Malaria-Programmen eine untergeordnete Rolle, obwohl z.B. Maßnahmen in Mexiko, Zentralamerika oder Kenia gezeigt haben, dass nicht-chemische Ansätze praxistauglich sind und erheblich zur Reduktion der Anzahl von malariabedingten Todesfällen beitragen können.“ Zu den nicht-chemischen Ansätzen zählen insbesondere Aktivitäten, die die Brutstätten der Mücken beseitigen, aber auch hygienische Maßnahmen. Solche Instrumente haben keine gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen, und sie tragen zudem dazu bei, dass auch andere Erkrankungen mit häufig tödlichem Ausgang eingedämmt werden, wie zum Beispiel Diarrhoe und Dengue.
Deshalb fordert PAN Germany eine deutlich verbesserte Ausstattung von Projekten, die auf den Einsatz und die Weiterentwicklung nicht-chemischer Maßnahmen in der Malariabekämpfung abzielen – zum Schutz von Menschen und der Umwelt vor gefährlichen Pestiziden und zur Reduktion der malariabedingten Todesfälle.