Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des BBU e.V. dokumentiert.
Für den Sofortausstieg: BBU ruft zur Teilnahme an Aktionen gegen Atomanlagen auf
(Bonn) Anlässlich des 23. Jahrestages der Atomreaktor-Katastrophe von Tschernobyl am Sonntag (26. April) hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V., in dem viele Bürgerinitiativen gegen Atomanlagen organisiert sind, seine Forderungen nach der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen und nach dem Verbot von Uran- und Atommülltransporten bekräftigt. Außerdem ruft der BBU dazu auf, den Stromanbieter zu wechseln, wenn dieser mit der Atomindustrie verflochten ist. Der BBU spricht sich klar gegen jegliche längeren Laufzeiten der Atomkraftwerke aus und setzt sich für eine umweltfreundliche Energieversorgung ein, die auf massive Energieeinsparungen und auf regenerative Energiequellen setzt. Pläne zum Neubau von Atomkraftwerken (z. Beispiel im bulgarischen Belene) verurteilt der BBU rigoros.
Der BBU ruft zur Teilnahme an den Aktionen und Veranstaltungen auf, die rund um den 23. Tschernobyljahrestag bundesweit stattfinden, um der Forderung nach dem Sofortausstieg Nachdruck zu verleihen, und um der Tschernobyl-Opfer zu gedenken. Überregional werden besonders die Demonstrationen in Münster (25.4., 11.00 Uhr, Hindenburgplatz) und vor den Atomkraftwerken Krümmel und Neckarwestheim (26.4., jeweils 14.00 Uhr) beworben. Vor dem Atomkraftwerk Gundremmingen findet am 26.4. ab 15.00 Uhr eine Mahnwache statt und (ebenfalls am Sonntag) beginnt in Weimar um 15.00 Uhr am Theaterplatz eine Anti-Atomkraft-Demonstration. Informationen über diese Aktionen und weitere Veranstaltungstermine gibt es im Internet unter http://www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm oder telefonisch beim BBU unter 0228-214032. Informationen zur BBU-Stromwechselkampagne stehen im Internet unter http://www.bbu-online.de/EWS/EWS1.htm.
Der BBU betont, dass die Argumente, die die Anti-Atomkraft-Bewegung schon vor Tschernobyl vorgetragen hat, heute nach wie vor aktuell sind. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand: „Bereits im sogenannten Normalbetrieb geben Atomanlagen mindestens Niedrigstrahlung ab, zudem werden radioaktive Stoffe mit der Abluft und dem Abwasser freigesetzt. Das Atommüllproblem beginnt bereits beim Uranabbau in Niger, Kanada und anderswo. Hierzulande ist weiterhin kein sicheres Endlager für die bereits vorhandenen Atommüllberge in Sicht.“ Untermauert werden die Anti-Atomkraft-Argumente durch die Kinderkrebsstudie, die Ende 2007 veröffentlicht wurde und durch den jüngsten Kinderleukämiefall in der Elbmarsch beim Atomkraftwerk Krümmel.
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 in der damaligen Sowjetunion in der Nähe der Stadt Prypjat. Es war bislang eine der schwersten Umweltkatastrophen überhaupt. Bis zum Sommer 1986 wurden rund 115.000 Personen aus der 30-Kilometer-Zone rund um den Reaktor evakuiert. Später wurden etwa 240.000 weitere Personen umgesiedelt. Nach offiziellen Angaben sind mindestens 15.000 Aufräum-Arbeiter gestorben. Kritische Fachleute schätzen jedoch, dass die Zahl der Verstorbenen weitaus höher liegt.
Für den BBU bekam der 26. April im Jahr 2007 eine besondere Bedeutung. Am Tschernobyl-Jahrestag 2007 verstarb im Alter von 80 Jahren das langjährige BBU-Vorstandsmitglied Eduard Bernhard. Eduard Bernhard hatte sich Jahrzehnte gegen den Einsatz der Atomenergie zur Wehr gesetzt und hat auch immer die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe in den Mittelpunkt seines Handelns gestellt. Sein Wahlmotto im Anti-Atomkraft-Widerstand lautete immer „The fight must go on!“ (Der Kampf muss weitergehen). Diesem Ansinnen bleibt der BBU treu.