Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des NABU dokumentiert.
NABU fordert zentrale Rolle des Naturschutzes bei der Anpassung an den Klimawandel
Berlin – Der Naturschutzbund NABU ruft dazu auf, die Beiträge intakter Natur und funktionsfähiger Ökosysteme für die Anpassung an den Klimawandel zu fördern. „Wir müssen der Natur mehr Spielraum für die Anpassung schaffen. Klimaschutz und Landnutzung müssen dafür auch im eigenen Interesse Hand in Hand gehen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke zur Eröffnung der Konferenz „Naturschutz im Klimawandel“.
„Der Klimawandel findet bereits jetzt statt und stellt Naturschutz und Landnutzungen vor neue, gemeinsame Herausforderungen“, so Tschimpke weiter. „Landnutzer und Naturschützer stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Diese Synergien dürfen wir nicht verspielen. Dazu müssten dringend die unterschiedlichen Betroffenheiten und Interessen identifiziert und die Strategien diskutiert werden“, so Tschimpke.
Die geringere Anfälligkeit naturnah bewirtschafteter Wälder gegenüber Stürmen oder Schädlingen, die Schonung von Böden und Gewässern durch ökologischen Landbau oder die Abpufferung von Hochwasser durch Auwälder unterstrichen die Bedeutung intakter Ökosysteme für die Reaktionsfähigkeit der Natur und damit auch für die Landnutzung. Die darin liegenden Handlungsoptionen für den Naturschutz vor Ort weiterzuentwickeln, sei das Ziel des NABU-Projektes „Naturschutz im Klimawandel“.
„Die Vielfalt von Lebensräumen, Arten und genetischen Informationen ist die wichtigste Grundlage für die Anpassung“, erläutert NABU-Klimaexperte Nicolai Schaaf. „Dabei geht es keineswegs nur um die Anpassungsfähigkeit der Natur. Wenn wir Menschen weiterhin die kostenlosen ‚Serviceleistungen‘ der Natur wie das Trinkwasserangebot oder die Filter- und Speicherfunktion von Böden nutzen wollen, müssen wir Naturschützer und Landnutzer gemeinsam den Schutz der Ökosysteme vorantreiben.“ Schon durch die Abfederung von extremen Wetterereignissen und die größere Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen Schädigungen sei eine vielfältige und strukturreiche Landschaft wesentlich besser an den Klimawandel angepasst als eine rein technische Infrastruktur dies je leisten könnte.
Das Projekt „Naturschutz im Klimawandel“ wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
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