Quelle: BUND S-H
Als „verantwortungslos“ und „eine latente Gefahr für die Gesundheit der dort lebenden Menschen“ bezeichnet der BUND Schleswig-Holstein den heutigen Antrag des Atomstrombetreibers Vattenfall, den Atomreaktor Krümmel wieder in Betrieb gehen zu lassen.
„Selbst nach dem Brand im Juni 2007 und den verheerenden Sicherheitsmängeln sind während der Stillstandes weitere Mängel entdeckt worden,“ so Sybille Macht-Baumgarten, BUND-Landesvorsitzende Schleswig-Holstein. „Dieser Reaktor gehört zu den unsichersten der Republik und entspricht nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik. Er darf daher nicht wieder ans Netz gehen!“
Der BUND verweist darauf, dass das Atomkraftwerk Krümmel weder dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht noch gegen alle vorstellbaren Unfälle gesichert ist. Genau dies hatte aber schon 1978 das Bundesverfassungsgericht in seinem Kalkar-Urteil als Voraussetzung für einen Betrieb gefordert. 1985 hatte das Bundesverwaltungsgericht dann klargestellt, dass bei Fehlen dieser Voraussetzungen die Betriebsgenehmigung widerrufen werden kann. Auch die Versorgungssicherheit sei während des Stillstandes nie gefährdet gewesen, da inzwischen die regenerativen Energien die behauptete Stromlücke längst gedeckt hätten.
„In der Umgebung des Atomkraftwerkes erkranken immer mehr Kinder an Leukämie. Dies kann keiner mehr als Zufall abtun.“ so Macht-Baumgarten weiter. „Das AKW Krümmel würde als Neubau so nie genehmigt werden, es darf keinen Bestandschutz für alte Hochrisikoreaktoren geben. Außer Vattenfall für seine Gewinnmaximierung braucht keiner das AKW Krümmel. Wir fordern die zuständige Ministerin Trauernicht auf, Krümmel die Genehmigung zum Wiederanfahren zu versagen!“