(Bonn / Gronau) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU) mit Sitz in Bonn lehnt den Bau eines neuen Atomkraftwerks in den Niederlanden generell ab. Mit dieser Aussage reagiert der BBU auf eine neu entbrannte Diskussion in den Niederlanden über den Neubau eines Atomkraftwerkes (AKW). Gleichzeitig solidarisiert sich der BBU mit der niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung.
Der niederländische Energiekonzern Delta hat konkrete Pläne, am Standort des alten Atomkraftwerks in Borssele ein neues AKW zu bauen. Gegen dieses Vorhaben demonstrieren heute niederländische AtomkraftgegnerInnen bei der Hauptversammlung des Delta-Konzerns in Middelburg.
Klare Worte fand heute Morgen Udo Buchholz vom Vorstand des BBU in der Grenzstadt Gronau (Nordrhein-Westfalen), in der die deutsche Urananreicherungsanlage (UAA) steht: „Auch in den Niederlanden ist das Atommüllproblem ungelöst und ein weiteres Atomkraftwerk darf auf keinen Fall gebaut werden. Sollte der Neubau eines AKW in unserem Nachbarland konkreter werden, wird der BBU selbstverständlich den Widerstand der niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung unterstützen! Der BBU fordert weltweit den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und fordert insofern auch die sofortige Stilllegung des AKW Borssele und auch der niederländischen Urananreicherungsanlage in Almelo.“
Der BBU ist beim niederländischen Umweltministerium, das für die Genehmigung von Atomanlagen zuständig ist, kein Unbekannter. In der Vergangenheit hat der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen und Umweltverbände wiederholt Einspruchskampagnen gegen die niederländische Urananreicherungsanlage im grenznahen Almelo organisiert. Zur niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung bestehen gute und freundschaftliche Kontakte. Grenzüberschreitende Proteste gab es bereits in den 70er Jahren gegen den Bau des Schnellen Brüters in Kalkar, in jüngerer Zeit gegen Uranmülltransporte aus Deutschland durch die Niederlande, die als Ziel Russland hatten.
Quelle: BBU, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.