Quelle: Deutscher Tierschutzbund
Heute erinnert der Aktionstag gegen Tiertransporte an die Qualen, die Tiere noch immer tagtäglich auf Europas Straßen erleiden müssen: Unbegrenzte Transportzeiten, qualvolle Enge, drückende Hitze und quälender Durst – so sieht die Realität bei Transporten lebender Tiere in Europa noch immer aus. Der Deutsche Tierschutzbund fordert anlässlich des Aktionstages gegen Tiertransporte die grauenhaften Zustände zu beenden und die Transportzeiten in Europa auf acht Stunden zu begrenzen. Die anstehende Überarbeitung der EU-Transportvorschriften hinsichtlich der Transportzeiten und Ladedichten müsse zügig durchgezogen werden und sich kompromisslos an den Bedürfnissen der Tiere orientieren, um endlich zu einer Verbesserung aus Tierschutzsicht führen, so die Tierschützer.
Jährlich werden über 360 Millionen Tiere in Europa und über seine Grenzen hinweg transportiert – Geflügel nicht einmal eingerechnet. Regelmäßig kommt es dabei zu Verletzungen und zu Verstößen gegen die ohnehin aus Tierschutzsicht nicht ausreichenden Vorgaben. Pferdetransporte von Litauen nach Italien, Schweinetransporte von Dänemark nach Osteuropa: Es gibt kein Limit, wann ein Transport enden muss. Vielfach werden die Tiere tagelang durch Europa und weiter gekarrt, nur um geschlachtet zu werden – damit die Agrarindustrie ein paar Cent mehr Profit pro Schlachttier einstreicht. „Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, dass Tiere solchen Strapazen ausgesetzt werden“, kritisiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Der Deutsche Tierschutzbund startet gemeinsam mit seiner Dachorganisation „Eurogroup for Animals“ eine Postkarten-Kampagne (unter www.tierschutzbund.de): Tierfreunde aus ganz Europa haben so die Möglichkeit ihren Protest direkt an den Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barosso zu senden. Derzeit überarbeitet die EU-Kommission die EU-Tiertransportverordnung aus dem Jahr 2005. Im Mittelpunkt stehen dabei die Transportzeiten und Ladedichten. Laut dem ersten Entwurf sei zwar eine Transportzeitbegrenzung für Schlachttiere angedacht, doch die geplanten Rahmenbedingungen seien viel zu schwach, um die erbärmliche Situation auf Europas Straßen wirklich zu verbessern, kritisiert der Verband.
Zu den Forderungen der Tierschützer gehören eine definitive zeitliche Begrenzung der Transportdauer und bessere Bedingungen für die Tiere auf den Transportfahrzeugen, insbesondere was die Temperatur- und Platzverhältnisse angeht. Die Transportzeiten bei internationalen Transporten müssten auf maximal acht Stunden bzw. auf vier Stunden bei Inlandstransporten beschränkt werden. Dies fordert auch die von den Europaabgeordneten Dagmar Roth-Behrendt (D) und Dan Jørgensen (DK) gegründete und vom Deutschen Tierschutzbund unterstützte Initiative „8 hours – STOP long animal transports“.
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