Quelle: BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
72 Prozent aller Befragten sind für die Schließung alter Atomkraftwerke. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Emnid. Doch Christian Wulff (CDU), der niedersächsische Ministerpräsident, schert aus und setzt sich für die Laufzeitverlängerung aller Atomkraftwerke ein.
Er plädiert, laut Welt-Online, sogar für unbegrenzte Laufzeiten, die individuell, auf ein Kraftwerk bezogen, abgestimmt würden. “Der Ministerpräsident ist beratungsresistent und gibt lediglich formelhaft CDU-Grundsätze wieder”, beklagt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Damit verprelle er sogar die CDU-Stammwähler, denn sogar 68% aller CDU-Stammwähler unterstützen laut Emnid die Forderung nach der sofortigen Abschaltung älterer Atomkraftwerke.
Von der Gorleben-Debatte und dem Endlagersuchprozess scheine Christian Wulff als Landesvater nicht viel mitbekommen zu haben, wirft ihm die BI vor. In dem Interview mit der Tageszeitung Welt plädierte Wulff nicht nur für die Atomkraft, sondern auch für die weitere Erkundung des Salzstocks Gorleben als nukleares Endlager. “Für den Betrieb der Kernkraftwerke ist Gorleben als Endlager vorgesehen. Leider wurde die Erkundung unter Bundesumweltminister Trittin gestoppt. Gorleben muss aber zu Ende erkundet werden”, sagte Wulff der Zeitung.
“Angesichts der Tatsache, dass unter dem Deckmantel der “Erkundung” in Gorleben schon der teilweise Ausbau als Atommüllendlager stattgefunden hat, jetzt die weitere Erkundung zu fordern, ist starker Tobak. Statt Trachtentanz und flotter Flötenklänge sollte Wulff sich mit den geologischen Einwänden gegen Gorleben befassen”, spöttelt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke in Anspielung auf den Besuch des Ministerpräsidenten auf dessen Sommertour, auf der der CDU-Politiker vor rund 3 Wochen auch im Wendland Station gemacht hatte. Dort wurde auch Protest laut: Bürgerinitiative und bäuerliche Notgemeinschaft bekundeten ihren Unmut über die anhaltende Ignoranz Wulffs mit Traktoren, Trommeln und Transparenten.