500 Kilometer kommen noch
Berlin: Der Extremschwimmer und Liedermacher Heinz Ratz (40) ist innerhalb von zwei Monaten 500 Kilometer in deutschen Flüssen geschwommen. Unterstützt vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wirbt Ratz auf seiner Tour für den Erhalt naturnaher Flüsse. Schadstoffe, Abwässer, Begradigungen und Kanalisierungen gefährdeten noch immer die Artenvielfalt an Rhein, Elbe oder Donau. Ratz startete am 20. Mai in Lindau seine Schwimmtour, die nach rund 1000 Kilometern am 17. August in Kiel enden soll. Nach Tagesetappen von teils über 20 Kilometern gibt er abends unter dem Motto „Die Lee(h)re der Flüsse“ mit seiner Band „Strom und Wasser“ Musikkonzerte. Dabei eingenommene Spenden fließen in regionale Projekte zum Artenschutz. Weitere Etappen seiner Tour sind Rethem an der Aller, Bremen (Weser), die Elbestädte Dessau, Magdeburg, Hamburg und die Spreemetropole Berlin.
Heinz Ratz: „Wie es um Deutschlands Flüsse steht, merkt man am besten, wenn man darin schwimmt. Am gefährlichsten sind scharfkantiger Müll im Wasser und stark begradigte Flussabschnitte. Dort sind die Strömungen oft unberechenbar. Staustufen und Wehranlagen verhindern das Durchschwimmen der Flüsse an vielen Stellen. Natürliche Flussabschnitte gibt es kaum noch. Es muss alles getan werden, um die letzten Flussauen zu bewahren und die Wasserqualität zu verbessern. Dafür lohnt es sich 1000 Kilometer zu schwimmen.“
Mark Hörstermann, BUND-Naturschutzexperte: „Das Schwimmen in unseren Flüssen war noch vor 60 Jahren ein selbstverständliches Freizeitvergnügen – heute ist es vielerorts lebensgefährlich. Gleichzeitig verlieren immer mehr Pflanzen und Tiere in den Flüssen und Auen ihre Lebensgrundlagen. Wir müssen den Flüssen wieder mehr Aufmerksamkeit schenken, damit die blauen Lebensadern unseres Landes erhalten bleiben.“
Weitere Informationen und Tourdaten finden Sie im Internet unter www.bund.net/flusstour. Mitschwimmer, Begleitboote, Konzertbesucher und Spenden sind willkommen.
Quelle: BUND