NABU fordert neue Spritverbrauch-Kennzeichnung
Berlin – Der NABU fordert die Bundesregierung auf, noch vor Ende der Legislaturperiode eine neue Kennzeichnung für Pkw vorzustellen. Sie soll Kunden auf den ersten Blick den Verbrauch sowie den CO2-Ausstoß von Kraftfahrzeugen anzeigen. Die schön länger geplante Einführung der neuen Kennzeichnung wird von der Bundesregierung offenbar verschleppt, obwohl es sich um ein wichtiges Instrument zum Klimaschutz handelt – unbegreiflich aus Sicht des NABU-Bundesgeschäftsführers Leif Miller: „Was bei Kühlschränken, Waschmaschinen und Glühlampen schon lange gut funktioniert, muss endlich auch für Autos eingeführt werden.“
Eine Novellierung der seit 2004 in Deutschland existierenden Kennzeichnung zum Kraftstoffverbrauch sei überfällig und sollte ab 2010 in Kraft treten, so Miller: „Die aktuelle Variante beeinflusst die Entscheidung der Autokäufer bisher kaum, da dem Käufer oft nicht klar wird, wie viel CO2 ein Neuwagen ausstößt und wie viel Sprit verbraucht wird.“ Die Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an die Bundesregierung zeigte jetzt, dass eine neue Pkw-Energieverbrauchskennzeichnung bis 2020 ganze 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid reduzieren könnte. Somit ist sie neben der sogenannten Pkw-CO2-Strategie und einem stärkeren Ausbau der Biokraftstoffe eines der wichtigsten Instrumente zur Senkung der CO2-Emissionen im Straßenverkehr.
Länder wie Frankreich oder die Niederlande hätten schon lange Systeme mit farbigen Säulen und einer Einteilung in verschiedene Effizienzklassen eingeführt, sagte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. „Gerade jetzt, wo die Kfz-Steuer stärker am CO2-Ausstoß bemessen wird und viele Kunden durch die Abwrackprämie vor einer Kaufentscheidung stehen, hat die Einführung einer verbraucherfreundlichen Kennzeichnung neuer Pkw größte Bedeutung“, so Oeliger. Verbrauchswerte und CO2-Ausstoß müssten verständlich und anschaulich direkt am Fahrzeug mit Vergleichsangaben zu anderen Pkw dargestellt werden. Auch die Kraftstoff-Kosten, gemessen auf 100.000 Kilometer, müssten angegeben werden, damit der Kunde erkenne, welche Kosten über die Jahre an der Tankstelle anfallen.
Quelle: NABU