Sandstedt. Eine „maßlose Verschwendung von Steuergeldern“ nennt der Förderkreis WATERKANT e. V. die neue Kaje des Seehafens Brake, die am 10.8.09 vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) offiziell eingeweiht wurde. Knapp 40 Millionen Euro öffentlicher Gelder zu verbauen für die Norderweiterung eines Hafens mit seit Jahren stagnierendem Umschlag sei ein politischer Skandal, so WATERKANT. In den vergangenen zehn Jahren seien mit nur geringen Schwankungen jährlich zwischen fünf und sechs Millionen Tonnen Güter über die bisher 1,7 Kilometer Länge messende Kaje gegangen, beruft sich der Verein auf amtliche Statistiken, im Schnitt lägen da zwei Schiffe pro Tag und nur selten habe eines davon eine Länge von mehr als 200 Metern: „Das kann keine logistisch unlösbare Aufgabe sein – und gibt einer Erweiterung um jetzt 270 Kajenmeter einen üblen Beigeschmack.“
Bereits seit Ende 2006 sei im Braker Hafen immer wieder partielle Kurzarbeit angeordnet und gerade bis Jahresende verlängert worden. Aktuell sei der Umschlag im Braker Hafen krisenbedingt um knapp ein Drittel weiter eingebrochen: Nach Ansicht der Umwelt- und Meeresschutz-Zeitschrift WATERKANT sollte die jetzige Hafenerweiterung ebenso wie eine bereits in Planung befindliche zusätzliche Ausbaustufe ein Fall für Rechnungsprüfer und möglicherweise auch Gerichte sein. Dies umso mehr, als seinerzeit der Baubeginn für die Erweiterung ohnehin auf juristisch tönernen Füßen gestanden habe: „Wie wir berichtet haben, gab es Fachleute, die hielten den Planfeststellungsbeschluss bereits für überholt und ungültig.“ Auch in der Debatte um die geplante Weservertiefung seien wiederholt völlig unrealistische Umschlagszahlen und -prognosen für Brake genannt worden.
Nähere Informationen im Web: Unter www.waterkant.info/neuhefte.html – siehe Ausgaben 1 / 2007, 4 / 2007 und 1 / 2008 – sind mehrere Artikel zum Thema „Brake“ abrufbar.
Quelle: Waterkant