Wenn im Herbst die Stillegungspläne für das Atommüll-Endlager Morsleben öffentlich ausgelegt werden, geht es auch um wichtige Vorentscheidungen für ASSE II und Gorleben. Der Standort Morsleben ist nicht besser geeignet für die Endlagerung von Atommüll als ASSE II. Allerdings sind die Probleme im Detail in der Öffentlichkeit bisher weniger bekannt.
Hier soll erstmals ein isoliertes Stillegungsverfahren für ein Endlager durchgeführt werden, dass das Atomgesetz überhaupt nicht vorsieht. Dieser Verfahrensschritt wird eingeführt, weil die Endlager Morsleben und ASSE II nicht einem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren unterworfen wurden, sondern per Bundestagsbeschluß zum Endlager erklärt wurden. Dieses Verfahren und das technisches Konzept der Schließung (Barrieren + Salzbeton) könnten unmittelbar Pate stehen für ASSE II.
Weitaus gravierender noch könnte es sein, wenn sich juristisch durchsetzen ließe, dass technische Schließungsmaßnahmen hinreichend sein sollen, um auch die ungünstigsten Standorteigenschaften auszugleichen. Die Forderung nach Alternativen zu Gorleben wäre damit – insbesondere auf dem Hintergrund der Wirtschaftslichkeitsüberlegungen der Atomkonzerne – obsolet.
Die 4 bundesdeutschen Endlagerstandorte werden die Auslegung der Planunterlagen mit einer breiten Öffentlichkeitskampagne begleiten. Im Vorfeld haben sie bei der Heinrich-Böll-Stiftung die Durchführung eines Statusseminars ?Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM)Öffentlichkeitsbeteiligung und Einwendungen? angeregt, zu dem wir hiermit noch einmal herzlich einladen.
Freitag, 21. August (ab 13.30 Uhr)
und Samstag, den 22. August (bis 16.00 Uhr)
Politische Bildungsstätte Helmstedt,
Am Bötschenberg 4, 38350 Helmstedt
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V.