Schützt Liberias Regenwälder vor den Holzfällern

Protestaktion von Rettet den Regenwald
Nach dem Ende von Diktatur und Bürgerkrieg in Liberia hat die demokratisch gewählte Regierung in den vergangenen 5 Jahren eine neue Gesetzgebung für die Regenwälder ausgearbeitet. Anfang des Jahres haben die zuständigen Behörden Waldbewirtschaftungsverträge mit einer Laufzeit von 25 Jahren ausgeschrieben. Diese sehen den industriellen Holzeinschlag in den Wäldern vor.

Nach Recherchen von Umweltschützern nehmen an den Ausschreibungen auch die drei Firmen Southeast Resources Limited, Atlantic Resources Limited und Alpha Logging teil, an denen der malaysische Samling-Konzern beteiligt ist. Samling ist weltweit als einer der schlimmsten Regenwaldvernichter verschrien. Nachdem die Holzindustrie bereits den größten Teil der Regenwälder Liberias gerodet und geplündert hat, weckt die Beteiligung des Samling-Konzerns die schlimmsten Befürchtungen.
Bitte schreiben sie an die liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und bitten sie, die verbliebenen Regenwälder des Landes unter Schutz zu stellen und nicht für den industriellen Holzeinschlag freizugeben. Nur ökologisch und sozial verträgliche Nutzungen zum Wohle der lokalen Bevölkerung sollten in den verbliebenen Regenwaldgebieten zugelassen werden.

Die Übersetzung des Schreibens:

An: Präsident Ellen Johnson-Sirleaf

Kopien an:
Ministerium für auswärtige Angelegenheiten
Ministerium für Land, Bergbau und Energie
Ministerium der Finanzen
Waldentwicklungsbehörde
Nationale Investitionskommission der Republik Liberia

Sehr geehrter Frau Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf,

ich begrüße sehr die Anstrengungen und Fortschritte, die in Ihrem Land gemacht wurden, um die Demokratie einzuführen und die Folgen des Bürgerkriegs zu überwinden.

Sehr besorgt bin ich allerdings über die neue Waldgesetzgebung und vor allem die Ausschreibung von Waldbewirtschaftungsverträgen mit einer Laufzeit von 25 Jahren, die den industriellen Holzeinschlag im Regenwald ermöglichen. Nach Jahrzehnten des Raubbaus und hohen Rodungsraten ist nur noch etwa ein Drittel Liberias mit Wald bedeckt, auf nur noch 1,4 Prozent der Landesfläche wachsen intakte Primärwälder. Deshalb müssen die verbliebenden Regenwälder in ihrem Land unbedingt erhalten und unter Schutz gestellt werden.

Die Regenwälder dürfen nicht den Profitinteressen einiger Holzkonzerne geopfert werden und haben viel wichtigere Bedeutungen, als die Rohstoffquelle der Holzindustrie zu sein. Sie sind Lebensraum einer ungeheuren Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten, regulieren und speichern Wasser und Kohlenstoff, schützen die Böden vor Erosion und bremsen die Klimaerwärmung. Der lokalen Bevölkerung sichern die Regenwälder über eine Vielzahl von verschiedenen Nutzungen den Lebensunterhalt.

Vom Erhalt der verbliebenen Regenwälder hängt die Entwicklung Ihres Landes ab. Bitte beendigen Sie deshalb die laufenden Ausschreibungsverfahren und annullieren Sie die Gesetze, die den industriellen Holzeinschlag im Regenwald zulassen. Bitte setzen Sie sich stattdessen für den Schutz der Regenwälder und ökologisch und sozial verträgliche Waldnutzungen zum Wohle der lokalen Bevölkerung ein.

Mit freundlichen Grüßen

Quelle: Rettet den Regenwald e.V.