Jahrelange Bemühungen um Ecuadors revolutionäres Umweltprojekt, die sogenannte ITT-Yasuni-Initiative, haben endlich ein erfolgreiches Ende genommen.
Das Abkommen wurde am Dienstag, den 3. August, zwischen den Vereinten Nationen und der ecuadorianischen Regierung geschlossen. Es sieht vor, dass ein beachtliches Ölvorkommen unter dem nordwestlichen Amazonas-Gebiet nicht gefördert wird, um eine der artenreichsten Regionen der Erde zu schützen. So werden verheerende Auswirkungen auf ein einmaliges Ökosystem, auf seine indigene Bevölkerung und auf das Weltklima vermieden.
Für den Verzicht Ecuadors auf die für das Land wichtigen Exporteinnahmen leisten Industrienationen Kompensationszahlungen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar. Diese Summe deckt rund die Hälfte der Einnahmen, die Ecuador durch den Verkauf der geschätzten 850 Millionen Barrel Erdöl auf dem Weltmarkt erzielen könnte. Das Geld fließt in einen Treuhandfonds, der vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen verwaltet wird. Beteiligt sind unter anderem Deutschland, Spanien, Frankreich, Schweden und die Schweiz. Weitere Länder wie Norwegen, die Niederlande und die USA haben bereits Interesse an einem Beitrag zur Klimagerechtigkeit bekundet.
Bereits im Jahr 2007 trat die Regierung Ecuadors unter Präsident Rafael Correas mit dem radikalen Vorschlag an die Weltöffentlichkeit, auf die Förderung des Erdöls zu verzichten, wenn sich die internationale Gemeinschaft an den Einnahmeausfällen nach dem Prinzip der Klimagerechtigkeit beteiligt. Demnach tragen Industrieländer Verpflichtungen gegenüber der Dritten Welt, da sie den größten Teil der klimaschädlichen Treibhausgase produzieren. Dessen negative Folgen treffen jedoch am Härtesten die armen Länder des Südens, weshalb der Norden für seine Umweltschulden entsprechend zahlen solle.
Quelle: Rettet den Regenwald