Folgen des Klimawandels
Zurzeit erleben wir als Folge des Klimawandels teils dramatische Starkregenereignisse mit über 25 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde.
Dazu kommen starke Windböen und Gewitter. Die Folge sind überflutete Straßen, voll gelaufene Keller, eingeschlagene Blitze und erodierte Böden.
Gartenbesitzer müssen sich auf solche Starkregenschauer einstellen und ihre Gärten darauf vorbereiten.
„Wissenschaftler gehen wegen des Klimawandels von einer fünfprozentigen Zunahme der jährlichen Gesamtniederschlagsmenge in Norddeutschland aus, Starkregenereignisse und längere Trockenzeiten werden deutlich zunehmen. Wir müssen jetzt handeln“, erklärt der Diplom-Biologe Henning Willers vom BUND.
Ein wichtiger Schritt ist die großflächige Entsiegelung des Gartens. Bereits ein Garagenvorplatz mit zwölf Quadratmetern kann ein Volumen von 300 Litern aufnehmen. Größere Fugen und offenporiges Pflaster sind gut, freie Böden sind jedoch wertvoller und aufnahmefähiger.
Gartenwege lassen sich auch mit Kieseln, mit Holzschnitzeln oder flachen Steinen bauen, auf eine Betonschicht oder eine undurchlässige Kunststofffolie sollte man im Wegunterbau ganz verzichten. Die Entsiegelung des eigenen Grundstücks kann ebenfalls die Abgaben für die Regenwassergebühren einsparen.
Auch die Beete sind ein wichtiger Bestandteil der Wasseraufnahme: Blätter sollten im Herbst für die Tiere und Pflanzen liegen gelassen werden, da der Boden durch die zersetzenden Aktivitäten der Bodenlebewesen aufgelockert und mit Humus angereichert wird. Fertiger Kompost kann auf die Beete aufgetragen werden und fungiert als hochwertiger kostenloser Naturdünger, dies fördert zusätzlich die Bodenaktivitäten.
Durch diese Maßnahmen werden die Kolloidstruktur und der Nährstoffgehalt des Bodens verbessert, der Boden kann das Regenwasser besser aufnehmen und speichern.
Heimische Gehölze können den Boden bei starkem Regen besser halten und versauern diesen nicht. Der heimische Weißdorn oder der Feldahorn sind flach wurzelnden Koniferen wie z.B. der Serbischen Fichte vorzuziehen. Eine Mulchschicht verhindert ein Verschlämmen des Bodens, das Wasser kann besser versickern. Die Beete können mit Rindenmulch, Stroh oder Hackschnitzeln bedeckt und damit vor übermäßiger Nässe geschützt werden. Diese Materialien trocknen auch schneller ab, was die Gefahr von Pilzinfektionen verringert.
Das Regenwasser sollte auf dem eigenen Grundstück auch in Tonnen oder Zisternen aufgefangen werden. Dies entlastet die öffentliche Kanalisation und das Wasser kann für die Bewässerung der Pflanzen an trockenen Tagen eingesetzt werden, ohne kostbares Trinkwasser zu benutzen.
„Starkregenereignisse werden wir in naher Zukunft häufiger erleben. Wir müssen jetzt die Gärten für die Regenfluten fit machen“ betont der Diplom-Biologe Willers abschließend.
Quelle: BUND S-H