Textdokumentation eines in Kiel kursierenden Flugblattes
Ein Rückfall in alte Zeiten von “Willy Bruhn Söhne” steht uns bevor – und das wird erst der Anfang sein. Unsere Hofholzallee, der Russeer Weg und alle benachbarten Straßen werden zur „Einflugschneise“ des überregionalen und regionalen Schwerlastverkehrs und auch Pkw-Verkehrs werden. Warum?
Unter Federführung des “Grünen” Bürgermeisters Todeskino wird in einer Harakiriaktion “über Nacht” die jahrzehntealte Grünfläche des ehemaligen Hartsteinwerkes zu einer Gewerbefläche.
Inmitten von Wohngebieten – ohne eine vernünftige Erschliessung – soll in Insellage ein Gewerbegebiet auf ca. 4 ha entstehen. Hier ist jede Art von Gewerbe zulässig. Von der Großspedition bis zur Großbäckerei mit 24 – Stunden-Betrieb. D.h. rund um die Uhr Lärm, Abgase, Gestank für uns alle. Bereits heute gehört die Hofholzallee zu den stark belasteten Straßen in Kiel.
Drei Tatsachen verdeutlichen, mit welcher Art von “Grüner” Politik und Verwaltung wir es hier zu tun haben:
1. Die Ratsversammlung hob am 07.10.2010 den Aufstellungsbeschluss für die 12. Änderung des Flächennutzungsplanes (gemischte Bauflächen statt gewerblicher Bauflächen) auf. Der parallel gefasste Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan wurde ebenfalls aufgehoben. Einige Tage !!! später rollten Bagger und LKW an und hoben ein ca. 100 x 200 m großes Gelände bis zu 8 m tief aus – und zwar ohne Baugenehmigung !!! Die Bauarbeiten wurden erst gestoppt (am 4.11.2010) als Bürger sich einschalteten. Politik, Verwaltung und Ortsbeiräte – alle haben sie wochenlang weggeschaut und nichts getan.
Fast schon selbstverständlich ist, dass keine Eingriffsregelung (Ausgleich und Ersatz für zerstörte Natur) entsprechend der Naturschutzgesetzgebung durchgeführt wurde. Der “Grüne” Spitzenpolitiker Todeskino sagte dazu, dass man diese nachreichen werde. Also nachdem man das ganze Gelände metertief abgeräumt und Bäume gefällt hat. Ebenfalls ist im Landschaftsplan ein Teilbereich nach dem Landesnaturschutzgesetz geschützt. Der Bereich wurde “einfach so” weggebaggert.
2. Für die Ausweisung dieser Gewerbefläche gibt es überhaupt keinen Bedarf. Der Baulandbericht Kiel “Nachhaltiges Flächenmanagement“ weist für das Jahr 2009 einen Bestand an verfügbaren Gewerbeflächen von 136 ha aus. Im Jahr 2010 sind es 133 ha (wovon 50 ha kurzfristig innerhalb eines Jahres realisiert werden können). D.h. in einem Jahr wurden gerade mal 3 ha Gewerbeflächen nachgefragt und realisiert.
3. Das Bürgerbeteiligungsverfahren “Verkehrliche Entlastung der Stadtteile Hassee und Hasseldieksdamm” mit 1. Durchgang von Ende 2009 hat gezeigt, dass die Verkehrsbelastung das zentrale Thema für die BürgerInnen ist. Über 400 BürgerInnen haben sich bisher beteiligt und die Defizite benannt – es waren fast ausschließlich Belastungen durch LKW und auch PKW. Zentrales Thema war ja auch die Uhlenkroogrampe und die Russeer Rampe. Das Bürgerbeteiligungs-verfahren wird im Febr. 2011 fortgesetzt. Das heißt, während des Bürgerbeteiligungsverfahrens schafft der “Grüne” Bürgermeister Todeskino Tatsachen – mit dem Gewerbegebiet Hartsteinwerk. Eine Russeer Rampe ist nun hier nicht mehr möglich. Ein Tritt in den Allerwertesten für alle engagierten BürgerInnen.
Wir fordern den “Grünen” Bürgermeister Todeskino auf, endlich vernünftig, solide und im Sinne der BürgerInnen zu arbeiten. Und nicht bestimmte, einzelne Wirtschaftsinteressen in den Vordergrund seines Denkens und Handelns zu stellen.
Bitte unterstützen Sie uns dabei.
AnwohnerInneninitiative Kein Gewerbegebiet Russeer Weg – Hartsteinwerk
Zur Thematik siehe auch: Widerstand gegen Gewerbegebiet im Russeer Weg