Ausführliche Hintergrundinformation zum Park
NABU kritisiert die geplante Zerstörung einer Natur-Oase
Der NABU Hamburg kritisiert, dass Stadtplaner auf einem östlich der U-Bahn-Station Hagendeel befindlichen Gelände, dem „Willinks Park“ in Hamburg-Lokstedt drei Wohnblocks mit insgesamt 70 Wohneinheiten errichten lassen wollen. Das historische Villen-Areal ist eines der wenigen, Natur belassenen Gehölzbiotope im Bezirk Eimsbüttel und darum besonders erhaltenswert, so der NABU.
„Der Willinks Park lockt nicht nur Kinder ins Grüne“, stellt Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg, die ökologische Funktion dieses Gebietes heraus. „Der zum Teil 200 Jahre alte Baumbestand bietet außerdem Lebensraum für zahlreiche Vogelarten und Jagdreviere für Fledermäuse. Er muss deshalb Bestandteil des im Naturschutzgesetz versprochenen Biotopverbunds werden.“ Die Fläche sei ein wichtiger Teil der Grünachse zwischen Amsinck- und von-Eicken-Park. Baumexperte Harald Vieth von der Baumschutzgruppe des NABU ergänzt: „Gerade kleine, innerstädtische Wildnisflächen sollten von einer modernen Stadtplanung unbedingt erhalten werden.“
Doch das Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirk Eimsbüttel bereitet derzeit den Bebauungsplan Lokstedt 59 vor, um die „brachliegenden Flächen“ – ca. ein Hektar – für den Wohnungsbau zu nutzen. Als „Ausgleichsfläche“ für die Beseitigung von Bäumen und die Versiegelung des Bodens ist 14 Kilometer (!) entferntes Ackerland im Stadtteil Lemsahl-Mellingstedt (Bezirk Wandsbek) vorgesehen. Das ist aus Sicht des NABU nicht akzeptabel.
Der NABU fordert daher alle Verantwortlichen im Bezirk Eimsbüttel auf, den Bebauungsplan Lokstedt 59 abzuändern und darauf hinzuwirken, dass der Willinks Park als Naturdenkmal unter Schutz gestellt wird. Bereits jetzt hat die Stadt das erhöht gelegene Gelände mit dem einzigen, schriftlich überlieferten Hünengrab Hamburgs unter Denkmal- und Grabungsschutz gestellt.
Quelle: Isebek-Initiative und NABU Hamburg