Robin Wood protestiert zusammen mit „Witzenhausen Action Samba“ lautstark beim ersten Spatenstich für neues Autobahnteilstück
Robin Wood-AktivistInnen haben heute beim Spatenstich für den Bau eines Teilstücks der A 44 den Verzicht auf diese überflüssige und teure neue Autobahn gefordert. Dabei wurden sie mit Samba-Rhythmen von Witzenhausen Action Samba unterstützt, um gegen die Inszenierung des Baubeginns im hessischen Ort Waldkappel zu protestieren. Im Beisein von Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) entrollten sie ferner ein Transparent mit dem Slogan „Wald statt Asphalt“. Die A 44 soll von Kassel-Ost bis Wommen bei Eisenach führen, rund 1,4 Milliarden Euro kosten und sieben europäische Naturschutzgebiete sowie große Waldgebiete zerschneiden.
„Minister Posch will um jeden Preis ein völlig überdimensioniertes Straßenbauprojekt durchsetzen“, kommentiert Regina Möller von der ROBIN WOOD-Regionalgruppe Kassel die Spatenstich-Show.
ROBIN WOOD nimmt erfreut zur Kenntnis, dass die Auseinandersetzung gegen ein sinnloses Verkehrsprojekt weitergeht. Rund 20 Menschen aus der Region haben zu dieser frühen Stunde mit weiteren Spruchbändern den bunten Widerstand unter dem Dach der Aktionsgemeinschaft Verkehr Nordhessen (AVN) gezeigt.
Prognostiziert wird für die A 44 ein Verkehrsaufkommen von 14.700 Kfz pro Tag. Das liegt weit unter dem Durchschnitt der bundesdeutschen Autobahnen mit 47.600 Kfz pro Tag. Der Bedarf ist also ebenso wenig gegeben wie bei der Verlängerung der A4 ins Sauerland hinein – und der hatte Verkehrsminister Posch Mitte 2010 wegen zu geringer Verkehrsmengen und zu hoher Kosten eine klare Absage erteilt. Begründung: Man könne nicht alles machen, was wünschenswert sei, sondern müsse mit den Steuergeldern vernünftig umgehen.
Gut zwanzig Jahre nach dem Beginn der A 44-Planung ist ihre Realisierung keineswegs sicher. „Wir brauchen kein ‚Nachholprogramm für den Straßenbau West’, wie Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer fordert. Statt Milliarden für den Neubau von Autobahnen zu verschwenden müssen die Mittel in den Erhalt des bestehenden Netzes und für die Verlagerung auf die Schiene investiert werden, denn wir brauchen eine umwelt- und klimaverträgliche Verkehrspolitik“, sagt Verkehrsreferentin Monika Lege. „Weiterer Widerstand gegen den Bau der A44 ist daher notwendig und auch Erfolg versprechend.“
Quelle: Robin Wood