E.ON muss europaweit Atomanlagen abschalten

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Anlässlich der Hauptversammlung von E.ON am morgigen 5. Mai in der Essener Gruga-Halle fordern die Umweltorganisation urgewald und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen den Konzern auf, sich von seiner verantwortungslosen Energiepolitik zu verabschieden. Denn E.ON hat zwar medienwirksam auf eine Klage gegen das Atommoratorium verzichtet, warnt jedoch laut vor einem “vorschnellen Atomausstieg“.

“Konzernchef Teyssen heuchelt bei der Ethikkommission Sorge um ein Scheitern der Klimaschutzziele. Dieses Argument ist absurd und vorgeschoben, denn E.ON plant allein in Deutschland drei neue Kohlekraftwerke, die jährlich mehr als 18,5 Millionen Tonnen CO2 emittieren werden“, erklärt Heffa Schücking, Geschäftsführerin von urgewald. Ähnlich heuchlerisch wertet sie Teyssens Aussage, dass man die Risiken der Atomenergie bei einem schnellen Atomausstieg nicht ins Ausland exportieren dürfe. “Genau dies tut doch E.ON mit seinen Planungen für AKW-Neubauten in Finnland und Großbritannien!“ so Schücking.

Um vor diesen gefährlichen Atomprojekten zu warnen sind Carl Clowes aus Wales und Hanna Halmeenpää aus Finnland extra zur Hauptversammlung angereist. “Wylfa, wo ich herkomme, ist einer der vorgeschlagenen Standorte der britischen Regierung für neue Atomkraftwerke. Dabei will die walisische Regionalregierung ihren Strom lieber aus Erneuerbaren Energien produzieren, statt sich mit radioaktivem Müll herumzuschlagen“ sagt Clowes. Halmeenpää aus Finnland ergänzt: “Die Katastrophe in Fukushima hat gerade gezeigt, dass das atomare Restrisiko nicht beherrschbar ist, davon lässt sich E.ON in Finnland jedoch leider nicht beeindrucken und treibt seine dortigen Neubaupläne weiter voran.“

Auch Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen findet eine enorme Diskrepanz zwischen Teyssens Worten zum Export von Atomrisiko und den Taten des Konzerns: “Der Urananreicherer Urenco, an dem E.ON beteiligt ist, exportiert seit Jahren sein angereichertes Uran zur Brennelementefertigung in alle Welt – auch an den Fukushima-Betreiber Tepco. Mit diesem Risikoexport scheint E.ON keine Probleme zu haben. Die Urananreicherung darf auch in Deutschland keine Zukunft haben.“

Für die Organisationsvertreter ist klar: “So darf E.ON nicht weitermachen. Die aktuelle Konzernpolitik gefährdet nicht nur die Sicherheit und das Klima, sondern auch den langfristigen Wert des Unternehmens.“

Quelle: urgewald und Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen