Robin Wood fordert Zerstörung schwedischer Naturwaldgebiete sofort zu stoppen
In Schweden werden noch immer höchst schützenswerte Naturwaldgebiete durch Kahlschlag zerstört. Auch Forstkonzerne mit einen FSC-Zertifikat sind an dieser Zerstörung beteiligt, obwohl dies gegen die Regeln dieses Forstsiegels verstößt. Insbesondere dem Forst- und Zellstoffkonzern SCA werfen schwedische Umweltorganisationen seit vielen Jahren Zerstörung von Naturwaldgebieten und Nichteinhaltung von FSC-Regeln vor. Zusammen mit der schwedischen Partnerorganisation SSNC (Swedish Society for Nature Conservation) übergibt ROBIN WOOD heute im schwedischen Sundsvall, dem Sitz des SCA-Forstkonzerns, rund fünfeinhalbtausend Unterschriften gegen diese Naturwaldvernichtung, um deutlich zu machen, dass die Forstpraxis der schwedischen Konzerne auch in Deutschland auf Kritik stößt. Deutschland gehört zu den größten Abnehmern von schwedischem Zellstoff und Papier.
In der durch jahrzehntelange Kahlschlagwirtschaft geprägten schwedischen Waldlandschaft sind nur noch weniger als zehn Prozent der Waldfläche in einem naturnahen Zustand erhalten geblieben. Lediglich ein Bruchteil davon ist gesetzlich geschützt. Der Erhalt dieser naturnahen Waldstandorte gehört zu den wichtigsten Forderungen schwedischer Umweltverbände, damit die – jetzt schon erschreckend lange – Rote Liste der in Schweden bedrohten Arten nicht noch länger wird.
Das von Umweltverbänden favorisierte Forstsiegel FSC (Forest Stewardship Council) ist das einzige Regelwerk, das den vollständigen Erhalt solcher naturnahen Waldstandorte einfordert. Darauf hatten sich 1998 schwedische Umweltverbände und die großen Forstkonzerne geeinigt. Weder das schwedische Forstgesetz, noch das von der Forstindustrie geschaffene Forstzertifikat PEFC verpflichten zu einem umfassenden Erhalt dieser für die natürliche Vielfalt höchst wertvollen Waldgebiete.
Doch in den letzten Jahren machten Umweltschützer öffentlich, dass die FSC-zertifizierten Forstkonzerne wie Stora Enso, Holmen Skog, Sveaskog oder – am häufigsten – SCA immer wieder gegen diese Vorgaben verstoßen. Dies belegen u.a. zwei Rechercheberichte des SSNC, dem größten schwedischen Umweltverband.
„Es ist empörend, dass sogar FSC-zertifizierte Unternehmen Naturwälder zerstören. SCA soll spüren, dass diese rücksichtslose Forstpraxis des Konzerns auch in seinem Hauptabsatzgebiet Deutschland auf breite Ablehnung stößt“, sagt Rudolf Fenner, Waldreferent der Umweltorganisation ROBIN WOOD. „Die deutschen VerbraucherInnen wollen nicht zu Mittätern der Urwaldzerstörung in Schweden gemacht werden.“
Quelle: Robin Wood