Allianz-Konzern finanziert Regenwaldvernichtung

Protestaktion von Rettet den Regenwald
Die Allianz-Gruppe aus München ist nach Umsatz und Marktkapitalisierung der weltgrößte Versicherungskonzern und einer der größten internationalen Finanzdienstleister. Über ihren Fonds RCM Global Agricultural Trends investiert die Allianz gleich in drei der größten und schlimmsten Palmölkonzerne: Wilmar mit Sitz in Singapur, die IOI-Gruppe aus Malaysia und Golden Agri Resources (GAR) aus Indonesien. Mindestens eine Million Hektar Palmölplantagen haben die drei Palmölkonzerne bereits in Regenwaldgebieten gerodet und dabei auch eine Vielzahl schwerer Landkonflikte mit den dort lebenden Menschen entfacht.

Getrieben von der ständig steigenden Nachfrage wurden 2010 bereits weltweit 51 Millionen Tonnen von dem billigen tropischen Öl abgesetzt. Die stark gestiegenen Palmölpreise haben den Firmen dabei Rekordeinnahmen beschert. Seit kurzem investieren die Konzerne auch massiv in die Anlage von Palmölplantagen in Afrika. Ölpalmen benötigen rund ums Jahr hohe Temperaturen und Feuchtigkeit – Klimabedingungen wie sie in den feuchten Tropen herrschen.

Eng mit dem Palmölgeschäft verbunden ist der Einschlag von Tropenholz. Der Verkauf tropischer Edelhölzer ist eine weitere wichtige Finanzquelle der Unternehmen, um damit neue Ölpalmplantagen anzulegen. Deshalb konzentrieren sich neue Palmöl-Monokulturen vor allem auf unberührte Regenwald- und Torfwaldgebiete. Golden Agri Resources bündelt das Palmölgeschäft der indonesischen Sinar Mas-Gruppe, zu der auch Asia Pulp and Paper (APP) gehört, der größte Papier- und Zellstoffhersteller Asiens.

Auch sogenannte Nachhaltigkeitslabel und -zertifikate halten die Konzerne nicht davon ab, den Regenwald abzuholzen und den Menschen ihr Land zu rauben. Rettet den Regenwald, Globalfilm und indonesische Umweltschützer haben gemeinsam den Betrug mit den Siegeln in dem Filmbericht „Die Nachhaltigkeitslüge“ dokumentiert.

Die Allianz-Gruppe ist nach Umsatz und Marktkapitalisierung der weltgrößte Versicherungskonzern und einer der größten Finanzdienstleister. Letztere Aktivitäten sind in der Allianz Global Investors AG (AGIF) mit Sitz in München zusammengefasst. Die Gesellschaft umfasst die Vermögensverwaltung (Asset-Management) des Konzerns sowie von Privatanlegern, institutionellen Anlegern, Investment- und Pensionsfonds.

Der Fonds Allianz RCM Global Agricultural Trends hat ein Anlagevermögen von aktuell 313 Millionen Euro (Stand 30.5.2011). Der Teilfonds konzentriert sich am globalen Aktienmarkt auf Unternehmen insbesondere aus den Bereichen Produktion, Lagerung, Transport und Vertrieb landwirtschaftlicher Rohstoffe. Im Jahresbericht 2010 des Fonds schreibt die Allianz: „Die Aktien aus dem agrarwirtschaftlichen Bereich entwickelten sich während der vergangenen zwölf Monate bemerkenswert positiv” und weist dabei u.a. auf die “erhebliche Beiträge von Palmöl” hin.

Wilmar beliefert über seine Palmölraffinerie in Brake bei Bremen direkt den deutschen Markt. IOI betreibt im Hafen von Rotterdam eine riesige Palmölraffinerie (Loders Croklaan), die den europäischen Markt und Deutschland versorgt. Die Sinar Mas-Gruppe beliefert unter anderem den Schweizer Nestle-Konzern mit Palmöl.

Bitte schreiben Sie an den Chef der Allianz-Gruppe. Der Konzern soll die Palmölindustrie sofort aus dem Investmentfonds nehmen.

Textdokumentation der Protest-E-Mail

Allianz SE
Herr Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender
Königinstraße 28, 80802 München
info@allianz.de, responsibility@allianz.com

Sehr geehrter Herr Diekmann,

die Allianz Global Investors AG verfügt in ihrem Fonds Allianz RCM Global Agricultural Trends über bedeutende Anteile an den drei Palmölkonzernen Wilmar International, IOI Corp. und Golden Agri Resources. Bei einem aktuellen Anlagevermögen von 313 Millionen Euro entsprechen die Investitionen in die Palmölkonzerne über 40 Millionen Euro.

Die drei genannten Palmölkonzerne sind seit Jahren international als schlimme Regenwaldvernichter bekannt und in zahlreiche Landkonflikte mit der lokalen Bevölkerung verwickelt. Beispielsweise haben die Klagen gegen die Regenwaldrodungen und Landnahmen des Wilmar-Konzern die Weltbank im September 2009 dazu veranlasst, ein weltweites Moratorium für die Finanzierung der Palmölindustrie zu erklären.

Ich bitte die Allianz, die Investitionen und Finanzierungen der Palmölindustrie unverzüglich zu streichen. Bitte nehmen Sie die Anteile an den drei genannten Palmölkonzernen unverzüglich aus dem Teilfonds Allianz RCM Global Agricultural Trends.

Mit freundlichen Grüßen