Der Ufergehölzsaum am Isebekkanal ist wertvollster Bestandteil des Isebek-Parks, dessen Einrichtung vor kurzem aufgrund eines Bürgerbegehrens vom Eimsbütteler Bezirksparlament beschlossen wurde. Hierzu hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) Vorschläge zur Ausweisung einer Öffentlichen Grün- und Erholungsanlage unter dem Namen Isebek-Park vorgelegt. Ein Pflege- und Entwicklungskonzept für diesen Park muss neu erstellt werden. Dabei sind die beschlossenen Ziele des Bürgerbegehrens zu berücksichtigen: „die naturnahe Gestaltung des Grünzuges am Isebekkanal … mit Unterschutzstellung der ökologisch wertvollen Ufergehölze“ sowie die Unterlassung „strukturverändernder Abholzungen“. Statt nun die Fertigstellung des Pflege- und Entwicklungskonzeptes für den Isebek-Park abzuwarten, wird gegenwärtig der ökologisch wertvolle Ufergehölzsaum am Isebekkanal seines kostbarsten Teils beraubt:
Baumsegmente und Äste, die auf das Wasser hinausragen und sich über das Ufer neigen, werden abgesägt; das Ufer wird dadurch weitgehend kahlgeschnitten. Eine Schute, die inzwischen übervoll mit Baumteilen beladen ist, hat sich von der Hoheluftbrücke an der Nordseite des Isebekkanals nach Westen bis dicht an die Manstein-Brücke vorgearbeitet.
Zurückgeblieben sind hässlich aufgeastete Uferbäume und ein teilweise entlaubtes Ufer. Die landschaftsprägende grüne Kulisse am Isebekkanal wurde dadurch bereits erheblich beschädigt.
Aus der Sicht des Naturschutzes hat die Entholzung der Uferzone gravierende, negative Folgen. Die bisher vor direkter Sonneneinstrahlung abgeschirmte, ufernahe Flora und Fauna im Wasser und an Land wird durch Entblößung infolge des Vegetationsverlustes nachhaltig geschädigt. Der geschützte, tunnelartige Bereich zwischen Baumzweigen und
Wasseroberfläche ist der Lebensraum zahlreicher schwarmbildender Wasser- und Landinsekten. Diese bilden eine vorherrschende Nahrungsgrundlage der kleinen, am Isebekkanal vorkommenden Fledermausarten, wie Mücken-, Zwerg-, Rauhaut-, Wasser- und Teichfledermaus. Die massenhafte Vorkommen von Insekten im abgeschirmten Uferbereich wird insbesondere auch von Kleinvögeln genutzt.
Wasservögel, wie Haubentaucher, Blässrallen und Teichrallen, nutzen den sichtgeschützten Ufersaum als Brutareal, andere Vogelarten, wie Graugans und Stockente, finden hier einen Ruhe- und Rückzugsraum. Die über das Wasser geneigten Äste werden von Graureihern und Kormoranen als Rastplatz genutzt, der Eisvogel benötigt diese Äste als Ansitz
beim Fischen.
Konkret zerstört wurde durch die aktuellen Abholzungen am Rande des Mansteinparks der über das Wasser geneigte Teil einer Weide, in dem bisher regelmäßig 6 – 10 Teichrallen ihr Nachtquartier hatten. Im Schutz dieser Weide brütete noch im Vorjahr erfolgreich ein Haubentaucher-Paar.
Die derzeit stattfindenden, strukturverändernden Abholzungen am Isebek-Ufer sind nicht vereinbar mit einer naturnahen Gestaltung und mit der geplanten Unterschutzstellung der ökologisch wertvollen Ufergehölze. Die Abholzungen greifen der Entwicklung eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes für den Ufergehölzsaum vor und schaffen vollendete Tatsachen zuungunsten des geplanten Isebek-Parks.
Wir fordern daher die sofortige Einstellung der Baumschnittarbeiten am Isebekkanal zwischen Hoheluftbrücke und Weidenstieg.
ISEBEK-INITIATIVE für den Erhalt des Grünzuges am Isebekkanal
Quelle: Isebek-Initiative