In den frühen Morgenstunden brach am heutigen Sonnabend im Occupy-Kiel-Camp am Lorentzendamm ein schweres Feuer aus, das alle großen Zelte und mehrere kleine zerstörte. Somit ist Occupy Kiel fast seiner gesamten Logistik beraubt. Glücklicherweise kam – wenn auch nur äußerst knapp – bei dem Feuer kein Mensch zu Schaden. Die Feuerstelle ist polizeilich gesperrt und beschlagnahmt – Dienstag erst soll ein Spurensicherungstrupp der Polizei genaueres erkunden. Die Wahrscheinlichkeit einer Brandstiftung ist sehr hoch:
Das Feuer brach nach Augenzeugenberichten in einem ungenutzten Zelt aus. Außerdem hatte vorher ein etwa 45jähriger Mann schwere Beschimpfungen mit reaktionärem Hintergrund und Drohungen gegen das Camp lautstark zum Ausdruck gebracht, u.a., dass das Camp morgen nicht mehr stehen werde. Dieser Mann soll von der Polizei kurzzeitig verhört oder festgenommen worden sein.
Sollte sich der Verdacht der Brandstiftung bestätigen, wäre dies ein besonders schwerer Fall, da sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers rund 10 AktivistInnen schlafenderweise in verschiedenen Zelten befanden. Eine der Kieler Occupy-Frauen entging nur mit knapper Not und Hilfe von Außen den Flammen.
Durch das Feuer wurden fast sämtliche Einrichtungsgegenstände und Vorräte des Camps zerstört: Angefangen vom Essen und Kochgelegenheiten über das Notebook bis zu Dingen wie Stühlen, Bänken, Schlafsäcken, Zelten…
Leider fielen dem Feuer auch verschiedene nicht ersetzbare Dinge wie Bildersammlungen u.ä. zum Opfer.
Deswegen wird so ziemlich alles benötigt und das Kieler OccupyCamp bittet um Spenden, um den Protest gegen das Bankensystem, Möbelkraft und andere Zerstörer des Lebenswerten fortsetzen zu können.
Wenn es stimmt, dass die Polizei Samstag, Sonntag und Montag verstreichen lassen will, um Brandursachenklärung zu betreiben. Hmmm. Selbst wenn die am Wochenende erfolgten Untersuchungen gegen die Hells Angels Kiel viele Kräfte binden, scheint dies aus meiner laienhaften Sicht fragwürdig: Immerhin waren durch den Brand im Occupy Kiel Camp mehrere Menschenleben gefährdet.