Eine von der Hansestadt Hamburg gewünschte Verklappung von 600.000 Kubikmetern Baggergut aus dem Hafenschlick ist nach Ansicht des BUND „ökologisch nicht verantwortbar“ und ein weiterer Rückschritt bei den Bemühungen um eine Verbesserung des Zustandes der Elbe. Die Verklappung dürfe daher von Schleswig-Holstein nicht genehmigt werden.
„Selbst wenn der mit Schwermetallen und anderen Umweltgiften belastete Hafenschlick gerade unter die zulässigen Grenzwerte verdünnt wird, reichern sich die Giftstoffe weiter in der Elbe an und gefährden das Ökosystem.“ warnt Hans-Jörg Lüth, Stellvertretender BUND-Landesvorsitzender. „Auch ein kurzfristiges Fischsterben wäre zu befürchten.“
Im Sommer weist die Elbe durch die Erwärmung nur noch einen geringen Sauerstoffgehalt auf, der Hafenschlick würde für eine weitere Sauerstoffzehrung sorgen, so dass die kritische Grenze von unter 3 mg Sauerstoff pro Liter Wasser für die Fische unterschritten werden könnte. Außerdem würde der Schlick, der sich aus feinen Schwebteilen zusammensetzt, eine riesige Trübungsfahne elbabwärts verursachen. Die Ablagerungen würden durch Verlandungen bei Bootshäfen und Nebenflüssen zu weiteren Folgeschäden führen.
Der BUND fordert, dass der Hafenschlick ausschließlich landseitig behandelt und entgiftet wird. Doch ist es billiger, das Baggergut einfach wieder zu verklappen. Offensichtlich fehle es dem Hamburger Hafen an einem nachhaltigen Konzept für eine Entsorgung des Baggerguts, stattdessen werde das Nachbarland Schleswig-Holstein mit den selbst geschaffenen angeblichen Entsorgungsnotständen ständig erneut unter Druck gesetzt.
„Die Hamburger Politik ist gefordert, den Hafenschlick endlich nicht weiter auf die scheinbar billigste Art zu Lasten von Natur und Umwelt zu entsorgen, sondern weitere Belastungen und Verschmutzungen der Elbe zu vermeiden.“, fordert Hans-Jörg Lüth. „Das Baggergut Schleswig-Holstein in die Elbe zu kippen, ist keine Lösung.“
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verlange, den ökologischen Zustand der Gewässer zu verbessern, hier soll nach Ansicht des BUND das Gegenteil erfolgen. Es sei für den BUND nicht vorstellbar, dass ein grüner Umweltminister eine weitere Verklappung von Baggergut aus dem Hamburger Hafen genehmige, die schon von seinem CDU-Vorgänger abgelehnt wurde.
Quelle: BUND S-H