ist der Titel einer aktualisierten Neuauflage eines Flugblattes der BUND Kreisgruppe Kiel.
Das zweiseitige Informationsblatt enthält eine Gegenüberstellung von in der Öffentlichkeit getroffenen Behauptungen (z.B. von/in den Kieler Nachrichten / KN) und der Wirklichkeit.
Sie können knapp 1 MB große PDF-Datei hier herunterladen: Flugblatt
Hier der Text:
Aktualisierte Neuauflage
Fakten und Mythen zur geplanten Ansiedlung von Möbel Kraft am Westring
“Möbel Kraft wird 2015 am Westring auf dem Kleingartengelände ein riesiges Möbelhaus eröffnen.”
Falsch!
Das wollen Möbel Kraft und auch die Gewinner des Architektenwettbewerbes. Die Frage ist jedoch auch, ob wir Kieler und unsere Vertreter in der Ratsversammlung den Wünschen des Unternehmens folgen. So verstößt der vorliegende Plan in mehreren Punkten gegen in Ratsbeschlüsse, so im Ausmaß von Flächenverbrauch durch Parkplätze (kein unterirdisches Parken geplant) oder beim Fortbestand von Kleingärten (alle sollen kündigen, obwohl angeblich nur 12 der 17 ha gebraucht werden). Auch ergeben sich Widersprüche im Kaufvertrag: Krieger, der Investor, will Mitnahmeartikel in großem Umfang anbieten, die Stadt will das nicht. Zudem ist der Zeitplan vorgegeben: erst nach Ratsbeschluss kann den verbleibenden Kleingärtnern mit vorgegebener Kündigungsfrist gekündigt werden. Sofern einzelne Pächter nicht freiwillig kündigen, kann also nicht schon Anfang 2014 mit dem Bau begonnen werden. Außerdem bestehen Klagemöglichkeiten seitens der Bürger in Hinblick auf fehlerhaft durchgeführte Gutachten (siehe unten).
“Möbel Kraft hat aber das Gelände schon gekauft.”
Richtig!
Damit ist Möbel Kraft der Verpächter der Kleingärten. Bis auf weiteres darf das Gelände aber in keiner Weise verändert werden. Dazu ist ein genehmigter Bauantrag nötig, siehe oben.
Ziel dieses vorzeitigen Verkaufes ist sicherlich, die Allgemeinheit von der Sinnlosigkeit eines Protestes zu überzeugen – aber so dumm sind wir doch nicht!
“Möbel Kraft an diesem Standort ist gut für Kiel” (sagen die Politiker…)
Falsch!
40 % der Einnahmen von Möbel Kraft in Bad Segeberg kommen durch Mitnahmeartikel wie Wohntextilien, Elektrokleingeräte etc. zustande. In Kiel will Möbel Kraft eine Einschränkung in Bezug auf diese Artikel nicht akzeptieren. Damit ist ein weiteres Ausbluten der Innenstadt zu erwarten, auch durch die Nähe zum Citti-Park.
“MK bringt viele Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen, die dringend gebraucht werden.”
Falsch!
Möbel Kraft will neben dem Möbelhaus (Verkaufsfläche 2,5 x Ikea) noch einen Discounter (Sconto) (0,5 x Ikea) bauen. Das derzeitige Kieler Möbelangebot würde damit fast verdoppelt. Da aber niemand deswegen mehr Geld in der Tasche hat, sind Umsatzeinbrüche und Arbeitsplatzverluste bei anderen Geschäften unvermeidlich. Zudem ist damit zu rechnen, dass ein Teil der Möbel Kraft Arbeitsplätze am Standort in Bad Segeberg verloren geht beziehungsweise diese Arbeitsplätze lediglich nach Kiel “umziehen”.
Auch gehört das Gelände und dann wohl auch die Immobilie der Krieger Immobilien GmBH, die Mieteinnahmen von MK erhielte und dafür Gewerbesteuer bezahlen würde. So ließe sich der Gewinn von MK in Kiel klein halten (und damit die zu zahlenden Steuern). Genauso verfährt übrigens IKEA.
“In der KN steht das aber anders…”
Richtig!
Die KN berichtet oft sehr einseitig zugunsten der regierenden Parteien und durch ungenaue Wortwahl auch verfälschend. Außerdem ist Möbel Kraft ein geschätzter Anzeigenkunde.
Was kann ich tun, wenn ich nicht will, dass Möbel Kraft sich so mit seiner Planung durchsetzt?
Viel!
• Verbreiten Sie die wahren Informationen! Diesen Zettel weiterzugeben ist dazu ein erster Schritt, mit anderen zu reden der nächste.
• Der Prüner Schlag ist (noch) ein wundervoller Ort für einen Sonntagsspaziergang; gerne nehmen wir Sie auch auf einer kulturhistorischen Führung mit (Termine im Internet).
• Besuchen Sie Ortsbeiratssitzungen und sprechen Sie mit Ihren Abgeordneten. Stellen Sie Fragen wie z.B. „Warum wird das Verkehrsaufkommen am Westring am Do, 25.8. bei schönem Wetter bis 19 Uhr gezählt, obwohl noch Urlaubszeit ist, die Uni Semesterferien hat, im Möbelhandel (Ikea) im August Flaute herrscht und der Citti-Park bis 22 Uhr geöffnet hat?”
• Schreiben Sie Leserbriefe und haken Sie nach, wenn wieder einmal nur einseitig abgedruckt wird. Informieren Sie sich regelmäßig auf unserer Web-Seite über den aktuellen Stand der Planung und darüber, welche Möglichkeiten und Rechte Ihnen als BürgerIn offen stehen.
• Überlassen Sie nicht die Zukunft Kiels Politikern, die nur auf die nächste Wahl schauen und Investoren, die ihre eigenen Interessen vertreten aber keinesfalls die unserer Stadt und ihrer BürgerInnen!
Siehe auch: planten.de • Facebook: “Gegen Möbelkraft in Kiel”
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Kreisgruppe Kiel
Quelle: BUND Kiel