Im Zusammenhang mit der geplanten Ansiedlung der Krieger-Gruppe (Möbel Kraft, Sconto) am Kieler Westring hat sich Kurt Krieger auch eingekauft in das Kieler Sponsoring: U.a. die Oper Aida fand mit freundlicher Unterstützung durch Urwaldrodung statt. Außerdem hat Herr Krieger, dessen Webseiten nichts verlauten lassen über Kinderarbeit in seinen Produkten, sein Herz für den Kieler Sport entdeckt: Der Kilia-Platz soll vergrößert werden – mit Geldern von Krieger (Möbel Kraft / Sconto / Höffner…)
Abgesehen von dem interessanten Konstrukt der zukünftigen Betreibergesellschaft des Platzes (dazu an anderer Stelle bei Gelegenheit mehr) durften Anwohnerinnen und Anwohner schon jetzt Kostproben von der enormen Leistungsfähigkeit neuer Lautsprecheranlagen geniessen.
Lange Rede kurzer Sinn: Die LH Kiel wird zu diesem Bauprojekt ein Bauleitplanverfahren durchführen müssen. Das bedeutet eine (rechtlich vorgeschriebene) zweimalige Bürgerbeteiligung: 14 Tage Eingabefrist in der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung und einen Monat Eingabefrist bei der Öffentlichkeitsbeteiligung
Auf der Website der Landeshauptstadt hört sich das ganze wesentlich anders an:
Für Kiels Bürgermeister Peter Todeskino ist die von den Baltic Hurricanes und dem FC Kilia Kiel angekündigte Zusammenarbeit zur Erweiterung des Stadions am Hasseldieksdammer Weg ein „begrüßenswerter Vorstoß“: „Wenn diese Initiative es schafft, das Kilia-Stadion zu modernisieren, würde die ganze Stadt davon profitieren.“ Zuvor, das machte Todeskino unmissverständlich deutlich, muss ein entsprechendes Bauleitplanverfahren mit dazugehörigen Gutachten auf den Weg gebracht und abgeschlossen werden. Der Bürgermeister: „Es ist unter anderem zu prüfen, wie sich ein solch dimensioniertes Projekt in die Nachbarschaft und die Verkehrssituation einfügt.“ Das Stadtplanungsamt werde in Kürze ein Gespräch mit den Beteiligten führen, um Details über die Pläne der Initiatoren zu erfahren.
Es ist schön zu sehen, dass die Landeshauptstadt die rechtlich vorgeschriebene Form wählen will und stimmt uns jetzt schon auf ihre unheimlich kritische Position ein: Der grüne Bürgermeister: „würde die ganze Stadt davon profitieren“ und: „wie sich ein solch dimensioniertes Projekt in die Nachbarschaft und die Verkehrssituation einfügt.“. Keine Erwähnung, dass die Verkehrssituation Hasseldieksdamm/Westring schon jetzt sehr problematisch ist (um es vorsichtig auszudrücken). Kein Wort davon, dass der Bereich durch die sogenannte kleine Citti-Rampe verkehrlich belastet würde. Und selbstverständlich kein Wort davon, dass eine Ansiedlung von Möbel Kraft / Sconto die Verkehrsbelastung erheblich verschärfen würde…
Die Anwohnerinnen und die Einwohner Kiels können also schon jetzt ihre Griffel spitzen, um möglichst zahlreich individuelle Anregungen (früher Einwendungen) zu schreiben.
Quelle: WIR in Kiel