Die Abbildung zeigt eine längerfristige Ablagerung verschiedener Baustoffe am Waldrand in Kiel-Düsternbrook. Durch die Ablagerung wird der Gasaustausch im Boden gestört. In der Folge kommt es zu einem Massensterben von Feinwurzeln und einem Befall mit Pilzen, Bakterien, Viren…
Verschärft wird dies noch, wenn der pH-Wert der gelagerten Stoffe erheblich von den Bodenverhältnissen abweicht oder gar direkt giftig ist.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Das ist kein spezielles Problem in Düsternbrook, sondern ein stadtweites Problem. Und um einem weiteren Missverständnis vorzubeugen: Es ist (leider) kein kielspezifisches Problem, sondern passiert täglich und überall.
Ärgerlich sind – neben den Umweltaspekten – vor allem die mittelfristigen Kosten, die der/die Steuerzahler/in bezahlt. Beim Bau wird gespart (oftmals entgegen den vertraglichen Vereinbarungen), für die Allgemeinheit wird es später ein Vielfaches teurer. Besonders ärgerlich, wenn dann die öffentliche Kontrolle versagt oder man keine Antwort bekommt zu Anfragen zur Thematik. Noch ärgerlicher, wenn Baumaßnahmen von Gartenbau-Fachleuten geplant und überwacht werden, die den mangelnden Baumschutz auch erkennen, aber aus welchen Gründen auch immer schweigen, damit der Bau gut vorankommt. Noch schlimmer geht es aber auch: Wenn Gartenbaufachleute z.B. die kubikmeterweise Ausbringung von Kompost zur Bodenverbesserung im Wurzelbereich anordnen, um die Unterpflanzung (!) mit Pachysandra zu fördern und das auch noch bereitwillig von Gartenbau-Fachunternehmen ausgeführt wird.
Die drei letztgenannten Ärgernisse beziehen sich ausdrücklich nicht auf die obige Abbildung – zum dortigen Sachverhalt habe ich keine Kenntnisse. Diese Ärgernisse beziehen sich vor allem auch auf Großprojekte wie Straßenbaumaßnahmen oder Gartenschauen, für die das in Deutschland geltende Regelwerk verbindlich gilt, aber einfach ignoriert wird.
Und bitte eines nicht vergessen: geschädigte Bäume sind gefährlicher als gesunde.
Selbstverständlich sind die geschilderten Beispiele nicht fiktiv – Sie können Sie in Ihrer Stadt finden und beruhen bei mir auf Beobachtungen der letzten Wochen in ganz Schleswig-Holstein, z.B. in Lübeck, Eutin und Neumünster.