Bei dieser Teil-Umgestaltung wurde der sanierungsbedürftige Beton-Gehwegplattenweg ersetzt durch einen anderen Betonstein. Der unmittelbare Eingangsbereich zu dem Grundstück wurde etwas erweitert: Ein kleiner Teil des Zaunes und die Eingangpforte wurden entfernt. Der Eingang wurde so gestaltet, dass die Wegeführung dem natürlichen Gehverhalten (Abkürzen) folgt.
Die aufgenommenen Gehwegplatten wurden vor Ort zertrümmert und als Trockenmauer aufgesetzt. Gut für die Umwelt (kurze Transportwege, Wiederverwendung) und mit entsprechend geringem Zeitaufwand umzusetzen.
Der neue Weg geht über in eine Wilde Pflasterung oder Bunte Pflasterung. Dabei kamen gesammelte Stein-Reste vom Grundstück, aus der Nachbarschaft und durch Zukauf bei einem Baustoffhändler zum Einsatz. Die formale Steinqualität spielt bei dieser Pflasterart eine untergeordnete Rolle – jeder Stein muss wegen der sehr unterschiedlichen Dicke des Steines einzeln verlegt werden. Zum Einsatz kamen u.a. Beton, Ton und verschiedene Natursteine. Handwerklich aufwändig und ein Einzelstück.
Die Materialkosten sind vergleichsweise gering durch Mitverwendung vorhandener Steine. Auch ist es u.U. möglich beim Baustoffhändler einen Sonderpreis auszuhandeln, weil dieser Einkauf dem Aufräumen auf dem Hof dient und sogar ein Preis erzielt wird für beschädigte Steine oder aus anderen Gründen mehr oder weniger unverkäuflich sind. ;-)
Die Bunte Pflasterung schließt an die sanierte Terrasse an (hier nicht im Bild). Die dort aufgenommenen Gehwegplatten wurden ebenfalls vor Ort zertrümmert und zum Abfangen und Verbreiterung des Knickwalles als Trockenmauer aufgesetzt. Angedeutet ist eine Spirale. Weite Bereiche der Mauer sind auch als Sitzgelegenheit für groß und klein gebaut – dadurch entstehen zahlreiche interessante wind- oder lichtangepasste Sitzplätze
Als Substrat wurde im Mauerbereich überwiegend sehr nähstoffarm gearbeitet. Ein kleiner Teilbereich wurde als Kalkmagerbeet konzipiert. Im Bereich der angedeuteten Spirale findet sich ein sehr nährstoffreiches Gemisch (ehemaliges Hügelbeet) – dort wird u.a. Gemüse einjährig kultiviert. Dieser Bereich wird vergleichsweise intensiv bearbeitet und es werden dort Sackungen stattfinden, die die Weiterentwicklung der Spiralstruktur notwendig machen werden. Eine Arbeit, die von interessierten Hobby-Gärtner*innen nach Erlernen der Bauweise Trockenmauer leicht selber durchgeführt werden kann.
Die bei der Sanierung der Wegeflächen anfallenden Baustoffe (Beton-Gehwegplatten, andere Steine sowie „Kies“ wurden komplett v.a. für den Mauerbau wiederverwendet. Kurze Transportwege machen das sehr energieeffizient und Entsorgungskosten (Transport, Gebühr) werden vermieden.