Regelmäßig zur Kieler Woche wird die Stadt geputzt und schön gemacht. Dazu gehört auch das Mähen von zahlreichen Wiesenflächen z.B. in Grünstreifen zwischen Straßen. Leider sind diese Mahdtermine vorrangig dem Ereignis Kieler Woche geschuldet und beruhen nicht auf einem ökologischen Bewirtschaftungskonzept. Nun kann man über ökologisch zweckmäßige Termine lange diskutieren. Unstrittig dürfte aber sein, dass unter tierökologischen Aspekten und für die Aussamung es hilfreich ist, die Hauptblüte etwa Ende Juni für den ersten Schnitt abzuwarten.
Ein gutes Konzept würde unterschiedliche Schnittintervalle und Termine kombinieren, damit Insekten u.a. sozusagen immer etwas finden können. Schön wäre es auch solche Konzepte relativ kleinräumig umzusetzen und nicht nur stadtweit.
Das Foto zeigt einen Teil der Mittelstreifen am Karlstal (Kiel-Gaarden). Unschwer zu erkennen ist, dass vor der Mahd keine Müllsammlung stattfand. Das produziert Plastikschnipsel in allen erdenklichen Größen bis hin zu Mikroplastik. Allerdings bietet das Bild einen etwas beschönigenden Anblick: Es war am Tag der Aufnahme stürmisch, sodass viele Plastikteile verweht wurden. Sicherlich ist es zeitaufwändiger vor einer Mahd die Grünfläche von Müll zu reinigen. Fachlich und in Bezug auf die Umwelt aber deutlich besser. Die eingesparten Kosten werden an anderer Stelle bezahlt: Sei es durch die Folgeschäden von kleinen Plastikteilen, sei es durch die Verwehung, die den Müll auf andere städtische Flächen oder private Grundstücke verteilt. Eine vordergründige betriebswirtschaftliche Überlegung sollte für die Landeshauptstadt keine Rolle spielen und in Bezug auf die Terminierung noch weniger ein äußeres Ereignis wie der Termin der ohnehin extrem umweltschädlichen Kieler Woche.