Zur Abfangung der Höhenunterschiede im Bereich des Lichtschachtes wurde diese Feldstein-Trockenmauer in zwei „Ringen“ gesetzt. Unterbrochen sind diese durch eine Natursteintreppe. Nur tw. auf dem Bild – Bauphase: Initialbepflanzung mit diversen Stauden, u.a. Kriechthymian (Duft), Echte Schlüsselblume (Frühjahrsblüher). Neben Standortgerechtigkeit (vor allem Wildpflanzen) wurde besonderen Wert auf die Abdeckung von langen Blühzeiträumen für Bienen gelegt.
Konkret wurden vor allem früh, spät und lang blühende Arten bevorzugt wie z.B. das Zymbelkraut. Es blüht an vielen Standorten in Schleswig-Holstein von Frühjahr (meist) bis Winter.
Die Feldsteine wurden als Ersatz für eine verrottete KDI-Holzpalisaden-Konstruktion gesetzt, die entsorgt werden musste. Die Ökobilanz ist verbessert und die Dauerbetriebskosten drastisch gesenkt: Sanierungsarbeiten sind kostengünstig durchzuführen. Im Gegensatz dazu musste die Holzkonstruktion nach ca. 18 Jahren entfernt werden, weil in Teilen einsturzgefährdet und Erosionsgefahr für den Hang.
Trockenmauern haben außerdem den Vorteil, dass Anpassungen relativ leicht durch Hinzufügen oder Entfernen von Steinen durchgeführt werden können. Falls es doch einmal zum Totalabriss kommen sollte, wären die Steine für andere Zwecke im Garten brauchbar oder notfalls kann man sie verkaufen oder verschenken.
Zur positiven Ökobilanz zählt vor allem auch der niedrige Energieverbrauch in der Bewirtschaftung der Anlage. Alle 15-20 Jahre müssten Holzpalisaden entfernt und entsorgt werden. Bei einer Totalsanierung der Mauer würden allenfalls ein paar Steine und ein wenig Substrat bzw. (z.B. Granit-)Wegebau-Körnungen als Materiallieferung anfallen. Entsorgungsfahrten entfallen und auch die Wartungsprozesse sind energieextensiver. Gut für das Klima z.B.
Auch das örtliche Biotopverbundsystem wird ein ganz klein wenig gestärkt. U.a. weil überdurchschnittlich viele seltene und in Schleswig-Holstein gefährdete Pflanzenarten verwendet werden.
Technisch sind solche Anlagen anspruchsvoll: Auf engem Raum sind Sicherheit, Wasserführung (hier u.a. mit Sickerfläche), Wartbarkeit (z.B. sehr extensive Pflege der gepflanzten und spontanen Krautflora) u.a.m. zu berücksichtigen.
Holzkonstruktionen könnten regional in Betracht kommen, wenn Verwendungsmöglichkeiten für das nach gewissem Zeitraum zu entfernende unbehandelte Holz bestehen, z.B. als Tothohlzstruktur (langsame CO2-Freisetzung und Senkeneffekt) oder Bodenbestandteil, Spezialsubstrat, Bodenverbesserung, Kompostierung, Deko, Kunstobjekt… Infrage kämen in Schleswig-Holstein z.B. unbehandelte Eichenspaltpfähle.