Auf Sportflächen wird zunehmend auf Kunststoffrasen gesetzt. Nachteile gibt es viele. Extensivere Rasenflächen enthalten verschiedene Staudenarten und entsprechend sind dort auch einige Tierarten zu finden.
Auf dem Foto u.a. zu sehen sind Löwenzahn (Taraxacum officinale agg.) und Gänseblümchen (Bellis perennis). Vor allem für Flächen, die nicht sehr intensiv bespielt werden sollte auf Kunstrasen verzichtet werden.
Die Verwendung im Profifußball z.B. ist zwar zunächst verständlich. Es sollte aber auch dort u.a. aus umweltpädagogischen Gründen auf ihn verzichtet werden. Bei der Planung von solchen Anlagen ist das Stadion entsprechend zu gestalten, um eine möglichst umweltfreundliche Bewirtschaftung zu ermöglichen. Probleme sind u.a. Wasserverfügbarkeit, Licht sowie sehr spezielle Windbedingungen u.a. aufgrund der Überdachungen in den modernen High-Tech-Stadien. Diese Extrembedingungen sowie die intensive Nutzung bedeuten für die Verein, dasas sie mehrmals im Jahr den kompletten Rasen oder große Teile von ihm erneuern müssen. Auch das ist nicht sonderlich umweltfreundlich. Verwendet wird in solchen Anlagen Rollrasen, dessen Transport aufgrund des hohen Gewichtes umweltschädlich ist. Auch die Produktion von Rollrasen ist nicht umweltfreundlich: Es wird die oberste Bodenschicht abgeschält und z.T. sehr intensiv mit Pflanzenvernichtungsmitteln gegen Zweikeimblättrige gearbeitet – um einen Rasen ausschließlich aus Gräsern bestehend zu erzeugen.
Kunstrasen ist u.a. auch aufgrund der mit ihm verbundenen Mikroplastik-Problematik aus Umweltschutzgründen abzulehnen.
Das Foto zeigt eine Schachtdeckelabdeckung mit Kunstrasen innerhalb einer Naturrasenfläche auf dem Sportplatz der Kieler Universität. Zwar wären auch hier andere und umweltfreundlichere Varianten denkbar (ähnlich Dachbegrünungen, möglicherweise auch andersfarbig extensiv begrünt, um den Schwachpunkt Schachtdeckel optisch hervorzuheben – quantitativ ist eine derartige Verwendung von Kunstrasen vertretbar. Der verwendete Kunstrasen zeigt Auflösungserscheinungen.
Lesetipp: Studie des Fraunhoferinstitut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT: Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik – Ursachen, Mengen, Umweltschicksale, Wirkungen, Lösungsansätze, Empfehlungen