Trockenmauer aus Betonbruch in einem Privatgarten in Kiel.
Hinterfüllt ist die Mauer mit Betonbruch (auch aus Gehwegplatten), der bewusst großfugig verfüllt wurde.
So entstand ein Lebensraum, der hier insbesondere von Erdkröten angenommen wird.
Als Pflanzsubstrat wurde reiner Gartenkompost verwendet.
Es fand eine Initialbepflanzung mit Dickblattgewächsen (z.B. Tripmadam, Hylotelephium telephium /Syn.: Sedum telephium) statt. Die Vegetationsentwicklung soll witterungs- und jahreszeitlich bedingt stark schwanken. Eine zeitweise weitgehend vegetationsarme Deckschicht ist in diesem Falle gewünscht und wird sich erst im Laufe vieler Jahre als geschlossene Vegetationsschicht entwickeln. Ein Pflege ist für einen Zeitraum von 5-10 Jahren nicht vorgesehen – die Pflege macht die Trockenheit. Im Frühjahr und bei länger anhaltenden Regenperioden entsteht eine relativ artenreiche Vegetation mit vielen Einjährigen. Trotz des Kompostes ein sehr nährstoffarmer Standort, der auch extrem trocken und alkalisch ist. Die Bruchsteinfüllung schafft aber ein feuchteres Milieu im Inneren, das z.B. die Erdkröten lieben.
Zur Verwendung kamen beim Mauerbau zertrümmerte Gehwegplatten , die bei einer Entsiegelung in der Nachbarschaft anfielen. Das bedeutete kurze Transportwege und auch wegen der Wiederverwendung eines alten Baustoffes und damit eine sehr gute Energie- und Umweltbilanz.
In die Gesamtanlage wurden auch Stammstücke von Laubbäumen integriert. Diese dienen u.a. als Wasserspeicher und Nährstofflieferant und bieten zahlreichen Tier- und Pilzarten Nahrung und Lebensraum.
Der nährstoffarme Trockenstandort ist als Ergänzung zum nährstoffreichen Gesamtgarten (Lehmboden) zu sehen, dessen Entwicklung zum größeren Teil an die von Buchenwaldrand-Pflanzengesellschaften angelehnt ist und eine Teilfläche, die nährstoffreichen (auch Obst-)Wiesen angelehnt ist (mit unterschiedlichen Mähintervallen zur Steigerung Artenreichtum und um Insekten und anderen Tieren möglichst lange Blüten usw. anzubieten).