Das Bild zeigt die Frucht von Mespilus germanica, der Mispel Anfang Oktober. Der Kleinbaum (4-6 m) wächst oftmals auch strauchartig. Er ist als Färbe- und Heilpflanze nutzbar und als Wildobst: Die Früchte sind z.B. in Marmeladen verarbeitbar.
Roh ist die Frucht erst nach Frosteinwirkung genießbar.
Der Frühjahrsblüher mit einer der (subjektiv) schönsten Obstbaumblüten ist selbstfruchtbar. In Schleswig-Holstein trifft man die Mispel selten gepflanzt, in der Landschaft ist sie nicht zu finden.
In der Bundesrepublik ist die Mispel derzeit nicht im Bestand gefährdet, jedoch selten und leicht rückläufig.
Die Herkunft der Mispel ist umstritten. Da die Pflanze schon sehr lange in menschlicher Kultur ist, werden in der Literatur verschiedene Ursprünge angegeben. Irreführend ist jedenfalls der Artname „germanica“ – aus dieser Region kommt die Mispel definitiv nicht. Am wahrscheinlichsten erscheint mir als ursprüngliches Herkunftsgebiet das (west)asiatische Genzentrum. Als Ursprungsareal wird in der Literatur auch z.B. Italien angegeben. Das halte ich für eher unwahrscheinlich und vermute hier die Kultur durch den Menschen (und danach Verwilderung).
In Schleswig-Holstein habe ich das schöne Obstgehölz schon an verschiedensten Standorten gepflanzt. Staunässe ist schlecht, salzhaltige Böden funktionieren ebenfalls schlecht. Ansonsten ist die Pflanze breit anbaufähig und im Verhältnis zu vielen Obstarten sehr genügsam.
Familie: Rosaceae, Rosengewächse.
Das Foto entstand im Außengelände des Neuen Botanischen Garten Kiel.