Der Gewöhnliche Schneeball, Viburnum opulus L., ist ein in Deutschland und Schleswig-Holstein ungefährdeter Strauch.
Die Pflanze aus der Familie der Geißblattgewächse, Caprifoliaceae, wird bis etwa vier Meter hoch.
Typisch für die Art sind die bis in den Winter am Gehölz verbleibenden Früchte.
Mehrere Monate werden die Früchte von der Vogelwelt überwiegend verschmäht. Erst nach härteren Wintereinbrüchen und vor allem dann auch durch Vögel, die dann aus dem Norden oder Osten zu uns kommen, wandern sie in die Mägen verschiedener Vogelarten.
Die Vogelverdauung ist notwendig, um die Samen keimungsfähig zu machen.
Viburnum opulus ist sommergrün und blüht weiß im Mai und Juni.
Das zweite Foto zeigt das Erscheinungsbild (Habitus) einer ungeschnittenen Pflanze. Zu erkennen ist die mitteltriebsbetonte (mesotone) Verzweigung des Strauches. Eine Verjüngung einer Pflanze in Kultur ist also durch Stockhieb (Pflegehieb) oder Umtriebswirtschaft (ca. 10-15 Triebe) und/oder Einkürzung auf den Scheitelpunkten der bogigen Triebe (und ggf. Einkürzung weiterer Äste) erfolgen.
Die Früchte der Heil- und Giftpflanze wurden in Notzeiten z.B. durch Erhitzen weniger giftig gemacht. Eine Verwendung als Obst ist außer in solchen Extremsituationen aber nicht ratsam.
Der Gewöhnliche Schneeball wird von Käfern, Fliegen und Schmetterlingen bestäubt. Er ist Futterpflanze für u.a. mehrere Schmetterlingsarten. Nach BfN sind dies:
Euphydryas maturna (LINNAEUS, 1758); Eschen-Scheckenfalter
Euplexia lucipara (LINNAEUS, 1758); Purpurglanzeule
Herminia grisealis ([DENIS & SCHIFFERMÜLLER], 1775); Bogenlinien-Spannereule
Scoliopteryx libatrix (LINNAEUS, 1758); Zackeneule
Die Fotos entstanden Mitte Januar an der Ostsee(steil-)Küste bei Noer (Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein).