Heracleum mantegazzianum, Riesenbärenklau

Heracleum mantegazzianum;
Riesenbärenklau, Herkulesstaude

Autoren: Andreas Regner, punga, zorro

Vor dieser Pflanze möchte ich ausdrücklich warnen: eine Ausbreitung in die Landschaft sollte m.E. nicht begünstigt werden. Der im 19 Jahrhundert durch Gärtner in Mitteleuropa verbreitete Doldenblütler ist sehr ausbreitungsfreudig. Ggf. würde ich an einer Kübelkultur überlegen (oder anderen Formen, die das Wurzelwachstum unter Kontrolle halten). Eine Aussamung sollte verhindert werden.

Botanik
Der Riesenbärenklau gehört wie seine Artgenossen Wiesenbärenklau (H. sphdylium L.) und Österreichischer Bärenklau (H. austriacum L.) und alle restlichen – 60 Heracleum-Arten zu den Apiaceaen – Doldenblütlern od. Doldengewächsen, früher botanisch Umbelliferae.

Giftwirkung
Der Riesenbärenklau löst bei Berührung Photosensibilisierung der Haut aus (wie verschiedene andere Doldenblütler auch) – unbedingt Handschuhe, Hautschutz, Brille… tragen (je nach Sicherheitsbedürfnis).
Erscheinungsbild: kann Zustände wie nach schweren Verbrennungen hervorrufen. Auch getrocknete Pflanzenteile sind für viele Menschen gefährlich.

Bekämpfung
Bestände in Deutschland stark zunehmend.

Die Rodung vorhandener Pflanzen kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Aus im Boden verbliebenen Wurzelstücken treibt die Zweijährige (!) wieder willig aus. Ebenfalls sehr effizient: Die generative = geschlechtliche Vermehrung. Saatgut verbreitet sich über Flug- und Schwimmverbreitung.
Der günstigste Zeitpunkt zur Bekämpfung ist der Blütezeitpunkt: Abschneiden und die Pflanze ist hin.

Bekämpfbar auch durch Gehölze: Clematis vitalba eignet sich zum Beispiel gut (wie überhaupt starke Verschattung).

Aus der Reihe Umweltforschung in Baden Würtemberg gibt es ein gutes Buch zum Thema: Gebietsfremde Pflanzenarten, Ecomed Verlag
Böcker, Gebhardt, Konold und Schmidt-Fischer beschreiben darin differenziert Versuche, die den Riesenbärenklau reduzieren sollen.:
– Abstechen der obersten Wurzelschicht- 10 – 15 cm tief/ Ende April brachten gute Ergebnisse.
– Mahd zu Beginn der Fruchtreife erzielte ebenfalls gute Ergebnisse.

In der Gartenzeitschrift Nr.2/2000 schreibt G.Kraus, Rosenheim, Gartenbauing. und Journalist :
„Die Pflanzen sind zwei- selten mehrjährig und sterben nach der Blüte und Samenreife ab. Werden nun die krautigen Teile abgemäht – abgestochen, so treiben die wieder aus und stärken sogar die Pflanze.
Lässt man den Riesenbärenklau jedoch blühen und schneidet die Dolden erst kurz vor Samenreife ab, so meint die Pflanze , sich erfolgreich generativ vermehrt zu haben und stirbt ab.
Diese Prozedur muß jedes Jahr wiederholt werden, bis auch die letzten im Boden verbliebenen Samen ausgewachsen sind.
Nur so kann der Riesenbärenklau ohne Herbizideinsatz erfolgreich ausgerottet werden“.

Die beschriebenen Methoden der Mahd scheinen mir im Privatgarten mit guten Erfolg durchführbar bzw. überprüfbar. Auf grossen Flächen / In der Landschaft wird es schwer, den richtigen Mahdzeitpunkt abzupassen (Gefahr der erneuten Versamung).