Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des WWF dokumentiert.
Berlin – Beim Frühjahrsgipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am 19. und 20. März steht die Positionierung der EU für den Klimagipfel im Dezember auf der Tagesordnung. Der WWF fordert die Europäischen Mitgliedsstaaten auf, ihren Standpunkt für den UN-Klimagipfel in Kopenhagen klar und ehrgeizig zu formulieren. Die Industriestaaten müssen sich verpflichten, ihre Emissionen bis 2020 um 25-40 Prozent und bis 2050 um mindestens 95 Prozent zu senken. Die Entwicklungsländer sollen in erster Linie mehr als 15-30 Prozent ihrer Emissionen gegenüber einem „Business as usual-Pfad“ vermeiden.
„In Bali 2007 wurde das Prinzip der Gegenseitigkeit – messbarer Klimaschutz durch die Schwellen- und Entwicklungsländer, bei messbarer Unterstützung durch die Industrieländer – vereinbart. Wenn die EU von diesen Ländern einschneidende Klimaschutzanstrengungen fordert, muss sie dafür im Gegenzug die versprochenen Finanzhilfen bereitstellen. Die Balance muss hier gewährleistet sein“, mahnt Regine Günther, Leiterin Energie- und Klimapolitik beim WWF Deutschland.
Der WWF schätzt, dass die Industrieländer bis 2020 110 Milliarden Euro pro Jahr bereitstellen müssen, um die Entwicklungsländer dabei zu unterstützen, Emissionen zu vermeiden und um sich an die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Aufgrund ihrer historischen Verantwortung am Treibhausgasausstoß, muss die EU davon etwa ein Drittel – etwa 35 Milliarden Euro – übernehmen. „Damit Kopenhagen ein Erfolg wird, brauchen wir jetzt von den führenden Industrienationen ein Signal, dass sie die Bali-Versprechen auch einlösen werden“, so Günther.
Auf dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember dieses Jahres müssen die Staaten der Welt über ein Kioto-Zusatzabkommen befinden, das den gefährlichen Klimawandel stoppen soll. Die EU-Kommission hat im Januar 2009 eine Position für die Europäische Union entworfen. Nachdem die Umweltminister Anfang März keine klaren Entscheidungen getroffen haben, muss dies nun von den Regierungschefs bestätigt werden. Neben der Höhe der finanziellen Unterstützung muss die EU darüber entscheiden, mit welchen Mechanismen die benötigten Gelder aufgebracht werden können.