Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des NABU dokumentiert.
Internationales Vogelschutzcamp vom 11. bis 26. April
Malta/Berlin – Der NABU und sein internationaler Partner BirdLife Malta haben die gestrige Ankündigung Maltas begrüßt, auf die Frühjahrsbejagung von Zugvögeln zu verzichten. Nach jahrelangem Protest der Naturschutzverbände vor Ort wie auch in Brüssel wäre damit eines der wichtigsten Ziele zum Schutz von Zugvögeln erreicht. Die Jagd auf Vögel, die sich auf dem Heimweg in ihre Brutgebiete befinden, gilt als besonders schädlich und bedroht die Bestände vieler Arten, die in Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern auf der „Roten Liste“ stehen.
Auch nach dem EU-Beitritt Maltas hatte der Mittelmeerstaat noch jahrelang an der traditionellen Jagd auf Wachteln und Turteltauben festgehalten. Doch diese steht nicht in Einklang mit der europäischen Vogelschutzrichtlinie. Hinzu kommt, dass regelmäßig auch andere Vogelarten illegal und in großer Zahl ein Opfer der Jagd wurden. Die Europäische Kommission erhöhte schließlich den politischen Druck auf das neue EU-Mitglied und leitete vergangenes Jahr ein Klageverfahren gegen Malta vor dem Europäischen Gerichtshof ein.
„Mit dem Verzicht Maltas auf die Frühjahrsjagd ist eines der wichtigsten Ziele internationaler Vogelschutzbemühungen erreicht worden“, kommentierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke die Äußerungen von Maltas Premierminister Lawrence Gonzi. Malta unterstreiche damit seine Bereitschaft, die eigene Gesetzgebung der europäischen Vogelschutzrichtlinie anzupassen. Der sinnlose Tod tausender Zugvögel könne so verhindert werden.
Wie dringend notwendig ein auch auf Malta gesetzlich verankertes Verbot der Frühjahrsjagd ist, haben internationale Vogelschutzcamps gezeigt, die der NABU jedes Jahr mit Spendengeldern unterstützt. Die freiwilligen Helfer beobachten dabei den Vogelzug und melden Jagdverstöße der örtlichen Polizei. „Mitte April werden die Vogelschützer wieder dort sein, um auf die Einhaltung des Jagdverbotes auf Malta zu achten“, so Tschimpke.