Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des WWF dokumentiert.
EU verweigert Führungsrolle
Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben es nach Ansicht der Umweltstiftung WWF auf ihrem EU-Frühjahrsgipfel in Brüssel erneut versäumt, ehrgeizige und klare Beschlüsse für die anstehende Klimakonferenz in Kopenhagen zu formulieren. „Nach über einem Jahr hat die EU die internationalen Klimaschutz-Verhandlung nicht mit konkreten Vorschlägen vorangebracht“, kritisiert Regine Günther, Leiterin des Klimaprogramms beim WWF Deutschland.
Die EU-Staaten verweigerten eine klare Aussage, wie sie die Entwicklungsländer darin unterstützen wollen, ihre Emissionen zu reduzieren und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. „Beide Zusagen sind jedoch auf dem Weg zu einem globalen Klimaabkommen unerlässlich“, warnt Regine Günther. Bereits im Jahr 2008 sei es der EU nicht gelungen, sich ehrgeizige Ziele für die Reduzierung ihrer eigenen Treibhausgase zu setzen. „Die europäische Klimapolitik der vergangenen Monate blockiert sich selbst“, wirft WWF-Expertin Günther den Staats- und Regierungschefs vor.
Natürlich sei es in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Herausforderung die angemessenen Finanzvolumen bereitzustellen. Doch die europäischen Industrienationen seien einer der Hauptverursacher des menschengemachten Klimawandels und trügen damit eine historische Verantwortung. „Der Erfolg in Kopenhagen ist in Gefahr wenn die EU sich dieser Verantwortung entzieht“, warnt Regine Günther und erinnert daran, dass sich die EU auf dem UN-Klimagipfel im vergangenen Dezember verpflichtet habe, klare Vorschläge und Ziele im Rahmen des Frühjahrsgipfels zu formulieren.