Bauern erfreut über Bestätigung des Verbotes von MON 810

Quelle: AbL e.V.

Vorsorgeprinzip siegt über Konzerninteressen

Hamm: „Wir freuen uns, dass das Verwaltungsgericht in Braunschweig beschlossen hat, dass das von Bundeslandwirtschaftsminsiterin Ilse Aigner im April ausgerufene Anbauverbot des gentechnisch veränderten Mais MON 810 nach vorläufiger Prüfung bestehen bleibt“, so Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und Sprecher des Bündnisses für gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen, Bremen, Hamburg in einer Stellungnahme. „Das ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt der gentechnikfreien Land- und Lebensmittelwirtschaft, der gentechnikfreien Imkerei und für den Naturschutz.

Die Anbauzahlen der letzten Jahre haben gezeigt, dass sich allerhöchstens wenige Landwirte einen Vorteil von der Gentechnik versprechen, gerade mal 0,15% der deutschen Maisfläche war für 2009 zum Anbau von MON 810 angemeldet. Der große Teil der Bäuerinnen und Bauern sehen ihre Zukunft in der qualitätsorientierten Erzeugung – ohne Gentechnik. Ein Nebeneinander von gentechnikanwendender und gentechnikfreier Landwirtschaft ist nicht möglich und wird auf Kosten der gentechnikfreien Betriebe durchgesetzt. Diesem Vorgehen einen Riegel vorzuschieben war der einzig richtige Schritt von Frau Aigner. Deshalb ist das Verbot gerade auch aus wirtschaftlichen Gründen ein Erfolg.

Wir sehen es aber auch als Erfolg, dass sich zum einen das Bundeslandwirtschaftsministerium mit den kritischen Studien zu MON 810 auseinandergesetzt hat. Es ist interessant, dass zugegeben wird, dass neuere Untersuchungen den Verdacht nahe legen, dass der im Genmais produzierte Giftstoff nicht nur gegen den Schädling wirkt, der damit bekämpft werden solle, sondern auch gegen weitere Insekten. Außerdem ist nach aktuellen Studien davon auszugehen, dass sich die Genmais-Pollen in noch größere Entfernungen verbreiten, als dies bisher angenommen wurde. Endlich wird auch das von uns schon seit langem geforderte Vorsorgeprinzip ernst genommen – nämlich dass die Risikotechnologie Gentechnik erst gar nicht auf den Acker kommt. Das ist ein gewaltiger Schritt. Sicherlich wird Monsanto weitere rechtliche und lobbyistische Schritte zur Durchsetzung des Anbaus von ihren GV-Pflanzen in die Wege leiten. Aber die Bewegung ist gut aufgestellt: Bereits heute gibt es 188 Gentechnikfreie Regionen und Initiativen in Deutschland, Bäuerinnen und Bauern, die sich freiwillig und öffentlich erklären, dass sie keine Gentechnik auf ihrem Acker wollen. Letztendlich wird nicht Monsanto, nicht der geplante Runde Tisch zur Gentechnik der Bundesregierung und auch nicht die Gerichte darüber entscheiden, was auf unserem Acker wächst und auf unseren Tellern landet, sondern das werden die Bäuerinnen und Bauern mit ihrem Saatgut- und Futtermittelkauf und die VerbraucherInnen mit ihrem Einkaufskorb entscheiden,“ so Janßen
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