Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung von Robin Wood dokumentiert.
Atomlobby verteidigt ihre Pfründe
ROBIN WOOD lädt gemeinsam mit Anti-Atom-Initiativen zu Protesten gegen die „Jahrestagung Kerntechnik“ ein, die am kommenden Dienstag im Kongresszentrum in Dresden beginnt. Unter dem Motto „Keine Zeit für Halbwertzeit“ veranstalten die AtomkraftgegnerInnen am 12. Mai am Ostra-Ufer ein ganztägiges, buntes Programm mit Informationsständen, künstlerischen Beiträgen und Volksküche. Damit wollen sie öffentlich Druck für einen sofortigen Atomausstieg machen und die Propaganda der Atomlobby für Laufzeitverlängerungen der AKWs durchkreuzen.
Die „Jahrestagung Kerntechnik“ wird vom Deutschen Atomforum veranstaltet. Die Lobbyisten arbeiten darauf hin, dass nach der Bundestagswahl im September der mit der Bundesregierung vereinbarte, schrittweise Atomausstieg wieder rückgängig gemacht wird. Die Atomlobby fürchtet um ihre Pfründe, weil der Ausbau der Erneuerbaren Energien ihren Profit schmälert.
„Die Entwicklungsperspektiven der Erneuerbaren Energien sind gut. Bis 2020 könnten sie die Hälfte der Stromversorgung in Deutschland leisten. Deshalb geht’s für die Atomwirtschaft ums Überleben. Bleibt es auch nach der Bundestagswahl beim vereinbarten Atomausstieg, stehen in der nächsten Legislaturperiode gleich sieben Atomkraftwerke zur Stilllegung an. Das würde den Weg für die Erneuerbaren Energien freimachen und das Ende der Atomenergie in Deutschland besiegeln“, sagt ROBIN WOOD-Energiereferent Dirk Seifert.
Die Dresdner Tagung steht unter dem Motto: „Europa setzt auf Kernenergie – und wo bleibt Deutschland?“ Aus Sicht von ROBIN WOOD ist der propagierte Aufschwung der Atomenergie in Europa eine Wunschvorstellung der Energiekonzerne. Zwar wird in Schweden, England und Italien über neue Atomkraftwerke diskutiert, doch in allen Ländern ist die Finanzierung ungeklärt. Der AKW-Neubau im finnischen Olkiluoto ist inzwischen um drei Jahre im Rückstand. Die Kosten sind in die Höhe geschnellt – von den veranschlagten drei auf 4,5 Milliarden Euro.
Die Energiekonzerne versuchen, die Öffentlichkeit mit dem Klimaschutz-Argument von der Notwendigkeit neuer AKWs zu überzeugen und von den erheblichen Risiken der Atomenergie abzulenken. „Der Brand am AKW Krümmel, die Wasserstoff-Explosion im AKW Brunsbüttel, die Laugeneinbrüche
im Atommüll-Lager Asse II – es gibt genug Belege dafür, wie verantwortungslos die Atomwirtschaft agiert“, sagt Frauke Erdmann von ROBIN WOOD in Dresden. „Wir wollen raus aus dieser Risikotechnologie, und das werden wir am Dienstag laut und deutlich kundtun.“
Protest gegen die „Jahrestagung Kerntechnik“
„Keine Zeit für Halbwertzeit“
am Dienstag, den 12. Mai 2009,
vor dem Kongresszentrum, Ostra-Ufer 2 in Dresden
ab 8:30 Uhr: Auftakt, Infostände, Aktionen
10:00 Uhr: Mitmach-Aktionen und Straßentheater; Atomunfall-Szenario (stündlich)
16:00 Uhr Straßenumzug
18:00 – 22:00 Uhr Kundgebung und Konzerte „Laut und taktvoll gegen Atomkraft!“